Neuss Die AfD hält sich die Bürgermeister-Kandidatur offen

Neuss · Selbstbewusste Ratsneulinge halten sich Option auf Napp-Nachfolge offen. Neusser Partei zählt inzwischen 45 Mitglieder.

 Günter Weinert führt die AfD-Fraktion im Rat der Stadt Neuss.

Günter Weinert führt die AfD-Fraktion im Rat der Stadt Neuss.

Foto: Woi

Wenn im nächsten Jahr ein Nachfolger für Bürgermeister Herbert Napp gesucht wird, dann könnte auch ein AfD-Mitglied unter den Kandidaten sein. Die noch junge Partei, die am 25. Mai erstmals in den Stadtrat einzog, hält sich diese Option weiterhin offen. "Warum nicht?", sagt Günter Weinert (72). "Wer einen Kandidaten stellt, sitzt in allen Diskussionsrunden." Der Vorsitzende der Ratsfraktion sagt aber auch: "Vielleicht schauen wir nur zu, wie sich die Kandidaten der anderen Parteien bekämpfen." Seine AfD sehe überhaupt keine Eile, die Frage der Bürgermeister-Bewerbung zu entscheiden: "Wir beobachten genau, was passiert. Dann werden wir zur richtigen Zeit eine Entscheidung treffen."

Die AfD Neuss, inzwischen nach eigenen Angaben auf 45 Mitglieder angewachsen, verfüge über geeignete Persönlichkeiten, die das Amt des Bürgermeisters ausfüllen könnten. Auch für sich schließt Weinert eine Kandidatur nicht aus: "Wenn die AfD sich grundsätzlich zur Bürgermeister-Kandidatur entschließt und die Partei mich dann fragt, dann wäre ich dazu bereit."

Weinert sieht seine Fraktion im Rat zunehmend als eine feste Größe an. Der Umgang untereinander sei höflich ("Wir werden als Neulinge von den Ratskollegen gut informiert") und völlig in Ordnung: "Die Mit- und Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen würde ich als gut bezeichnen." Dass seine kleine Ratsfraktion durch den Wechsel von Dirk Aßmuth zur FDP schnell einen von drei Sitzen verlor, kommentiert Weinert süffisant: "Wir sind nicht undankbar." Die AfD lasse die turbulente Vergangenheit somit hinter sich und blicke nach vorn: "Wir arbeiten für die Neusser Bürger. Diese Leistung wird sich auszahlen."

(NGZ)
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