Neuss Herzschwäche beginnt oft schleichend

Neuss · Fachärzte informierten im Rahmen der "Herzwoche" im Sparkassen-Forum über Ursachen und Behandlungsmethoden.

 v.l.: Moderatorin Ruth Wiedner-Runo mit den Herz-Experten (vl.) Frank Bernhöft, Dirk Krause, Carlos Correira de Freitas und Professor Michael Haude.

v.l.: Moderatorin Ruth Wiedner-Runo mit den Herz-Experten (vl.) Frank Bernhöft, Dirk Krause, Carlos Correira de Freitas und Professor Michael Haude.

Foto: ati

Unser Herz leistet Schwerstarbeit: 114.000 Mal schlägt es in 24 Stunden und pumpt dabei rund 17.000 Liter Blut durch den Körper. Wenn seine Leistung jedoch soweit abnimmt, dass es nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff ins Gehirn und in andere Organe pumpen kann, spricht man von einer Herzschwäche oder Herzinsuffizienz. In Deutschland sind bis zu drei Millionen Menschen davon betroffen. Wie man eine Herzschwäche erkennt, welche Formen es gibt, und wie man sie behandeln kann, erläuterten vier Experten vor rund 350 Zuhörern, die zur Auftaktveranstaltung der Herzwochen in das Sparkassen-Forum gekommen waren. Die Deutsche Herzstiftung hat die bundesweiten Herzwochen unter das Motto "Das schwache Herz" gestellt, und die Redaktion unserer Zeitung beteiligt sich zum elften Mal an der Aufklärungskampagne. Moderiert wurde die Expertenrunde von Ruth Wiedner-Runo, Redakteurin unserer Zeitung.

Er freue sich über die zahlreichen Besucher, sagte Sparkassen-Vorstand Volker Gärtner als Hausherr der Veranstaltung. Bürgermeister Reiner Breuer, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, saß zeitgleich im Hauptausschuss und hatte ein Grußwort übermittelt. Zuvor hatte Professor Michael Haude, Chefarzt am "Lukas", die Deutsche Herzstiftung vorgestellt, die mit 100.500 Mitgliedern die größte Patientenorganisation auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.

"Die chronische Herzschwäche beginnt oft schleichend", erläuterte Dirk Krause, Oberarzt am "Lukas". Wenn man beim Treppensteigen Atemnot habe, sich nicht mehr leistungsfähig, sondern abgeschlagen fühle und Wassereinlagerungen an den Knöcheln habe, könnten das erste Symptome sein. "Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um die Folge anderer Herzerkrankungen." Ursachen seien ein zu hoher Blutdruck, die koronare Herzkrankheit oder Herzklappenerkrankungen. Davon grenzte er die akute Herzschwäche ab, die binnen Minuten oder Stunden entsteht und mit Brustschmerzen und Luftnot einhergeht. "Das ist ein Notfall. Wählen Sie sofort die 112", betonte er.

Neuss: Herzschwäche beginnt oft schleichend
Foto: Bayer AG / Medical Graphics

Wie man eine chronische Herzinsuffizienz medikamentös behandelt, erläuterte der niedergelassene Kardiologe Frank Bernhöft. Es gelte, die Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit wie Diabetes und Fettstoffwechselstörungen auszuschalten und den Blutdruck zu senken. Er nahm auch die Patienten in die Pflicht: "Verzichten Sie aufs Rauchen, salzen Sie das Essen nicht nach, und bewegen Sie sich." Neue operative Behandlungsmethoden stellte Carlos Correia de Freitas, Oberarzt am "Lukas", vor und verglich dabei das Herz mit den Benzinleitungen, Ventilen und Zylindern eines Automotors. Wie sehr das Thema den Zuhörern auf den Nägeln brennt, machte die anschließende Fragerunde deutlich. Da ging es von Flugreisen über Saunabesuche bis hin zur gesunden Ernährung.

Info Termine: Korschenbroich: Mittwoch, 29. November, Ratssaal im Rathaus, Meerbusch; Mittwoch, 17. Januar, Forum im Mataré-Gymnasium, Meerbusch, Kaarst: Dienstag, 6. Februar, Forum des Albert-Einstein-Gymnasiums, Dormagen: Mittwoch, 28. Februar, Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, Grevenbroich: Mittwoch, 14. März, Sitzungssaal im Kreishaus, Beginn jeweils um 18 Uhr, Eintritt frei

(NGZ)
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