Neuss Immobilienpreise in Neuss ziehen weiter an

Neuss · Die "Neusser Immobilienbörse" legt ihren Jahresbericht 2017 vor - eine Bilanz und ein Ausblick.

Die Preise für Immobilien steigen - auch, weil die Nachfrage das Angebot in Neuss übersteigt.

Die Preise für Immobilien steigen - auch, weil die Nachfrage das Angebot in Neuss übersteigt.

Foto: dpa/A. Warnecke

Die Immobilienpreise in Neuss ziehen weiter an. Das ist das zentrale Ergebnis des Jahresberichts 2017, den die Neusser Immobilienbörse (NIB) - ein seit 1992 bestehender Zusammenschluss von sieben inhabergeführten Maklerbüros - jetzt fertiggestellt hat. Verstärkt gilt der Blick von Käufern dabei nicht nur Ein- und Mehrfamilienhäusern, sondern auch Eigentumswohnungen. Das erklärt NIB-Sprecher Alexander Busch. "Es gibt inzwischen immer mehr Kleinanleger, die zum Vermieter werden", sagt er. Der Grund ist klar: Die Zinsen sinken, hinzu kommt die Inflation.

Karl-Josef Matheisen, Geschäftsführer von "Matheisen Immobilien", sieht zwei Alternativen, sein Geld zu investieren. "Aktien oder Immobilien", sagt er. Letzteres sei für viele zunehmend in den Blick gerückt. "Bei einem soliden Haus kommt die Miete rein. Da ist man auf keinen Aufsichtsrat und auf keine Entscheidung über eine Dividende angewiesen", meint er. Der Immobilienmarkt in Neuss ist jedoch überschaubar. "Es gibt deutlich mehr Nachfrage als Angebot", sagt Alexander Busch. Das treibt die Preise nach oben. Zumal die Quirinus-Stadt nach wie vor von der Lage im Düsseldorfer Speckgürtel profitiert. Dort sind Immobilien noch einmal deutlich teurer. "In vergleichbaren Lagen kann das schon mal an die 100 Prozent gehen", sagt Busch. Das können und wollen vor allem viele junge Familien nicht bezahlen - und ziehen nach Neuss.

Statt in ein Haus nach Stockum zu ziehen, rücken dann zum Beispiel das Lukasviertel oder eine Straße wie "An der Obererft" in den Fokus. Neu-Rheinländer, die es von weiter her in die Region zieht, machen laut NIB zudem keinen so großen Unterschied zwischen Neuss und Düsseldorf. "Sie tendieren dazu, es als einen Wirtschaftsraum zu sehen", sagt Busch. Wer nicht zu den Top-Verdienern zählt, bei denen Geld keine Rolle spielt, schaue sich daher eher in der Quirinus-Stadt um. Für Reihenhäuser in einfachen Lagen müssten sie dort laut aktuellem NIB-Preisspiegel rund 200.000 Euro (im Vorjahr: etwa 180.000 Euro) zahlen, in mittleren bis guten Lagen sind es 240.000 bis 280.000 Euro (2016: 230.000 bis 270.000 Euro). Doppelhaushälften und freistehende Eigenheime in Top-Lagen kosten deutlich mehr.

Als Grundlage für die Preisangaben dienen aktuelle Marktpreise im Jahr 2016 sowie die von den Marktberichterstattern erwarteten Tendenzen für dieses Jahr. Es handelt sich um sogenannte Schwerpunktpreise - sie stellen also nicht das rechnerische Mittel einer Preisspanne dar -, die sich auf bezugsfreie Immobilien ohne Reparatur- oder Sanierungsstau beziehen.

Top-Preise werden insbesondere für citynahe Altbauten in Top-Zustand erzielt. Preise von 1,5 Millionen Euro für entsprechende Gebäude an der Drususallee seien dabei durchaus keine Seltenheit. "Da gibt es viele vorgemerkte Kunden", sagt Mattheisen. Sie schlagen schnell zu, wenn eine Immobilie in solch begehrter Lage verfügbar ist.

Stark nachgefragt sind auch barrierefreie Wohnungen. "Im Bestand sind sie jedoch vergleichsweise selten", erklärt Mattheisen. Und: Ladenmieten sind laut NIB - abgesehen von den Top-Lagen - in Neuss leicht rückläufig.

(NGZ)
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