Neuss Pillenschließfächer in "Spaß Kasse"

Neuss · Prinzenmahl: Sparkassenvorstand treibt seinen Spaß mit Stadt und Kreis.

 Alles wahr: Sparkassenvorstand Volker Gärtner machte in seiner Rede beim Prinzenmahl auch den NGZ-Faktencheck. "Fake News" fand er nicht.

Alles wahr: Sparkassenvorstand Volker Gärtner machte in seiner Rede beim Prinzenmahl auch den NGZ-Faktencheck. "Fake News" fand er nicht.

Foto: L. Berns

Nach Dickebohnen und Sauerbraten vom Schweinefilet tischte gestern beim Prinzenmahl Volker Gärtner vergleichsweise leichtere Kost auf. Das Vorstandsmitglied der Sparkasse, das mit seinen Grußworten zur Verleihung des Rekeliser-Ordens mehr als einmal die Ordensträger blass aussehen ließ, war Festredner dieser "karnevalistischen Speisung". Und er nutzte das Forum um Vorfreude auf das Wahljahr 2017 zu wecken: "Ein verlängerter Straßenkarneval mit Kandidaten, die uns von den Plakaten als faltenfreie, schöne Prinzessinnen und Prinzen anlächeln."

Prinz Dieter III. und seine Novesia Anita I. waren gestern Gastgeber für diesen Schmaus im Dorint-Hotel. Sie waren aber nicht die einzigen Tollitäten im Saal. Jakob Beyen, der viel gelobte Präsident des Neusser Karnevalsausschusses, begrüßte unter den Gästen nämlich nicht nur das Dreigestirn des "Närrischen Sprötztrupp" aus Gustorf, sondern auch Franz und Heide Carons. Beide leben in Neuss, schwingen aber in dieser Session in Erkrath das Narrenzepter. Aber es waren auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Reiner Breuer im Saal - und in dem Spannungsfeld zwischen beiden konnte Gärtner manche Pointe platzieren.

Beispiel: City-Mobilität. Die Rennbahn könnte mit Mitteln des Kreises zu einem Therapiezentrum für Autofahrer ausgebaut werden, die am innerstädtischen "Stop and Go-Syndrom" leiden, sagte Gärtner und legte dem Landrat den Satz in den Mund: "Ein paar Runden im Kreis fahren, könnte zur Stärkung der Kreisgemeinschaft beitragen."

Beispiel Kreisumlage: Wenn das Geld nicht reicht, könnte man den Kreis verkleinern, schlanker werden - und einige Bürger auskreisen, regte Gärtner im Stil eines Unternehmensberaters an: "Diätprodukte sind ja in." In dem zwischen Stadt und Kreis entbrannten Streit um die Verteilung von Jod-Tabletten im Fall von Reaktorkatastrophen brachte Gärtner schließlich seine "Spaß Kasse" geschickt als Partner im Katastrophenschutz in Stellung. Sollten die Pillen - wie es die Stadt wünscht - vor der Katastrophe verteilt werden, biete sein Haus "gut sichtbare Pillenschließfächer" an allen 69 Standorten an.

(-nau)
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