Freikarten für Wellneuss Schludrigkeiten?

Meinung | Neuss · Fangen wir mal nett an. Natürlich haben die Politiker nie Freikarten für sich selbst genommen. Natürlich haben sie diese immer abgegeben, um Gutes zu tun.

 Unser Auto Christoph Kleinau.

Unser Auto Christoph Kleinau.

Foto: Woitsch�tzke, Andreas

Davon muss man angesichts des Buchungschaos bei "Wellneuss", das der Bericht des Antikorruptionsbeauftragten dokumentiert, zugunsten der betroffenen Politiker wohl ausgehen. Denn die "Kladde" legt offen, wer Karten nahm - aber nicht, ob sie eingelöst wurden.

Aber: Macht das die Sache besser? Nein. "Regiert" wird schließlich auch mit Gefälligkeiten, mit denen man sich Wohlwollen erkauft. Die Freikarte - ein Geschenk, das Freundschaften erhält? In dieser Rubrik werden sicher Karten zu verbuchen sein. Dass sich die Stadtwerke zu dem Fall nicht äußern, kann man verstehen. Was sollten sie sagen? Dass sie mehr als einmal gedrängt wurden, großzügig zu sein? Vielleicht aber könnten sie zugeben, dass ihre Schludrigkeit verhindert, zu erkennen, wer sich sein Ehrenamt mit kostenlosen Saunagängen erträglicher macht.

(NGZ)
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