Neuss Schmolz + Bickenbach biegt Stahl für Lkw-Anhänger
Neuss · Der Stahlkonzern produziert in einer neuen Fertigungsanlage in Neuss Stahl-Trägerprofile für den Trailer-Hersteller.
Der Neusser Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach hat eine neue Fertigungsanlage in Betrieb genommen, mit der spezielle Trägerprofile für Lkw produziert werden. In der 1,8 Millionen Euro teuren Anlage werden wöchentlich bis zu 650 dieser Trägerprofile gesägt, gefräst, gebohrt und gebogen und anschließend zum Produktionswerk von Trailerhersteller Schmitz Cargobull nach Altenberge geliefert. Die für den Bau von LKW-Anhängern wichtigen Teile werden dort in den vorderen Teil des Aufliegers (Trailer) verbaut. Das Besondere: Mit einem neuen Verfahren fügt Schmitz Cargobull anschließend im eigenen Werk die Bauteile kalt zusammen. Die Teile werden nicht mehr geschweißt. "Das erlaubt eine wesentlich höhere Maßgenauigkeit, die Lauffestigkeit wird erhöht, und die Qualität ist dauerhaft reproduzierbar", sagte Thomas Maschmann, Einkaufsleiter bei Schmitz Cargobull, beim Start der Anlage in dieser Woche in Neuss. Die Träger werden bis zu fünf Mal täglich nach Altenberge geliefert. Für andere Kunden wird nicht produziert.
20 Fachkräfte werden an der Anlage in Neuss arbeiten, sechs Arbeitsplätze entstehen neu. Insgesamt arbeiten bei der Schmolz + Bickenbach Distributions GmbH 662 Beschäftigte. Diese Stahlvertriebs-sparte des Schmolz + Bickenbach-Konzerns wird gerade für 88,6 Millionen Euro an den französischen Stahlvertreiber Jacquet Metal Service verkauft.
Eigentlich ist die Sparte auf den Vertrieb von Stahlprodukten spezialisiert. Mit der Fertigungsanlage, die in einjähriger Entwicklungszeit mit Schmitz Cargobull entstand, lagert der Hersteller einen Teil seiner Produktion an den Neusser Zulieferer aus. "Das Vertrauen, das Schmitz Cargobull uns entgegenbringt, ist sehr groß. Das ist für uns ein Leuchtturmprojekt, das sich über das klassische Handelsgeschäft hinaus entwickelt hat", sagte Martin Gruber, Chef der Schmolz + Bickenbach Distributions GmbH. Thomas Maschmann sagte: "Wir wollen mit unseren Partnern langfristig zusammenarbeiten, wenn sie sich mit uns entwickeln."
