Neuss Sorge um Zukunft des Konradbades

Neuss · Schwarz-Grün will Übertragung an die NBE prüfen, das Bad aber erhalten.

Die Nutzer des Konradbades sind alarmiert: Zwei Jahre, nachdem die Stadtverwaltung das Lehrschwimmbecken an der St.-Konrad-Schule schon "wegsparen" wollte, hat die schwarz-grüne Koalition einen neue Zukunftsdebatte angestoßen. Das städtische Bad, so ihr Gedanke, soll in die Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH eingegliedert werden. Gisela Hug und ihre Vorstandskollegen vom Förderverein Konradbad fürchten, dass eine solche Übernahme eine wirtschaftliche Eigendynamik entstehen lässt, die am Ende doch zur Schließung des Bades führt. Sie drängen deshalb auf eine Bestandsgarantie, doch die gibt es nicht.

"Jeder Rat ist in seiner Entscheidung frei", stellte der Beigeordnete Stefan Hahn im Sportausschuss klar. Das Gremium beauftragte die Verwaltung nach längerer Diskussion, eine solche Eingliederung darzustellen. Unter anderem stach dabei das Argument von Ingrid Schäfer (CDU) hervor, dass nur durch Übertragung der drei Neusser Hallenbäder vom Bäderamt der Stadt an die Stadtwerke diese nicht nur insgesamt erhalten, sondern für viel Geld modernisiert werden konnten. Und weil Mario Meyen (CDU) für die Ratsmehrheit klarstellte, das Lehrschwimmbecken auf jeden Fall erhalten und weiter betreiben zu wollen, waren auch die Bedenken der SPD ausgeräumt.

Einwänden des Fördervereins oder von Günther Stohmann und der Rheuma-Liga, eine Übertragung entziehe das Bad politischer Kontrolle und Mitsprache, begegnete der Ausschussvorsitzende Rolf Knipprath mit der Feststellung: Der Hauptausschuss als Gesellschafterversammlung der NBE habe ja stets das letzte Wort.

Ein Argument für das Konradbad hatte zuvor Gösta Müller vorgetragen, der Geschäftsführer des Stadtsportverbandes: Jedes fünfte Kind in Neuss verlässt die Grundschule, ohne bis dahin schwimmen gelernt zu haben. Und in Städten mit maroden Bädern oder im Vergleich weniger Wasserfläche sei die Quote noch schlechter.

(NGZ)
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