Fotos Stolpersteine für Opfer aus dem Widerstand
Gunter Demnig (l.) verlegte vier von der SPD gestiftete Stolpersteine. Michael Hohlmann hatte mit Josef Giebels eines der NS-Opfer noch gekannt.
Johanna Frankenberg war unter den Deportierten, als am 22. Juli 1942 ein Sonderzug die Bewohner des letzten "Judenhauses" an der Küpperstraße nach Theresienstadt verschleppte. Die damals 72-jährige Witwe des Viehhändlers Siegmund Frankenberg wurde im September 1942 ermordet. An sie wird an ihrem letzten Wohnsitz, Rheinuferstraße 94, erinnert.
Adolf Cohen betrieb vor dem Krieg mit dem "Neusser Haushaltungsmagazin" eines der großen Kaufhäuser. Der jüdische Kaufmann wurde 1871 in Ruhrort geboren und zog 1901 nach Neuss, wo er sich im Vorstand seiner Gemeinde engagierte. Er wurde in Treblinka ermordet. An sein Schicksal erinnert ein Stolperstein vor dem Haus Büchel 31.
Hermann Düllgen war KPD-Mitglied und ein Mann des politischen Widerstandes. Er wurde 1936 wegen "Hochverrats" verurteilt und am 27. Oktober 1944 im Zuchthaus hingerichtet. Er ist im Erinnerungsbuch am Rathaus genannt, zudem trägt eine Straße seinen Namen. Ein Stolperstein erinnert an ihn, wo vor dem Krieg das Haus Brandgasse 8 war.
Josef Giebels, gezeichnet von einem Mithäftling im Zuchthaus Vechta.
Josef Giebels überlebte politische Verfolgung, Zuchthaus, einen Einsatz im Strafbataillon 999 und am Ende auch das Konzentrationslager Amstetten. Er starb im Jahr 1996. Giebels gehört zu der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP), die sich 1931 von der SPD abgespalten hatte. Die Neusser Gruppe zählte neun Köpfe und wurde 1935 zerschlagen.