Neuss Verbraucherzentrale weiter ohne Unterkunft

Neuss · Der favorisierte Standort Meererhof würde die Stadt fast 700.000 Euro kosten. Die Suche geht weiter.

Die Suche nach einem Standort für die Verbraucherberatung in Neuss wird immer mehr zur Hängepartie. Der favorisierte Standort am Meererhof würde jedenfalls teuer werden für die Stadt. Für 695.000 Euro müsste die Stadt das Erdgeschoss und die erste Etage mit insgesamt 370 Quadratmetern Fläche von der Sparkasse Neuss kaufen, damit die Verbraucherberatung dort einziehen kann. Das geht aus einer Unterlage der Verwaltung hervor, die der Verwaltungsvorstand in der vergangenen Woche beraten und am Freitag dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt hat. Die Politiker vertagten dies aber in geheimer Sitzung auf die nächste Ratssitzung Anfang November.

Bei der veranschlagten Summe haben einige Politiker Beratungsbedarf angemeldet. "Bei dieser Summe kann man das nicht mit einem Federstrich machen", sagte Grünen-Fraktionschef Michael Klinkicht. "Dass dies auf so große Schwierigkeiten stößt, war uns nicht bewusst. Wir müssen jetzt auch schauen, ob es nicht doch irgendwo andere Räume gibt."

Seit Mai sucht die Verbraucherzentrale NRW als Vertragspartner in Neuss nach solchen Räumen. Doch bisher blieb das ohne Erfolg. Die Räume der Sparkassen-Immobilienzentrale im Meererhof schienen ideal. Allerdings besteht die Verbraucherzentrale darauf, nicht als Mieter der Sparkasse aufzutreten, um ihre Unabhängigkeit zu wahren. Deshalb müsste die Stadt als Käufer einspringen. Der Vorschlag der Verwaltung beinhaltet aber auch, dass die Sparkasse beide Etagen vor dem Verkauf für insgesamt 465.000 Euro sanieren müsste und damit für die Verbraucherberatung bezugsfertig machen müsste.

Ab wann die Neusser sich fachkundig beraten lassen können, ist weiter offen. Weil der Rat nun erst im November wieder über das Thema berät, wird aber immer unwahrscheinlicher, dass die Einrichtung noch in diesem Jahr ihren Dienst aufnehmen kann. In Personalfragen sind die Verbraucherschützer schon weiter: Dorothea Khairat soll die Beratungsstelle leiten.

(NGZ)
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