Radevormwald Immer mehr Gartenabfälle werden in den Wald gebracht

Radevormwald · Diese Beobachtung machte die IG Wiebachtal am Samstag bei ihrer jährlichen Müllsammelaktion. Wegen des Wetters waren weniger Helfer als sonst dabei.

 Fleißige Helfer: Die IG Wiebachtal räumte am Samstagmorgen den Wald auf.

Fleißige Helfer: Die IG Wiebachtal räumte am Samstagmorgen den Wald auf.

Foto: Jürgen Moll

Zur zweiten großen Müllsammelaktion der IG Wiebachtal zogen am Samstag 15 tatkräftige Helfer, die Hälfte davon Kinder, in den Wald, um ihn von Müll und Abfällen zu befreien. Ihre Ausbeute nach zweieinhalb Stunden fiel mit drei halb vollen Müllsäcken erfreulich mager aus. Allerdings bemerkte IG-Vorsitzende Sabine Fuchs: "Die Gartenabfälle, die wir im Wald finden, nehmen ärgerlicherweise zu."

Motiviert und gut ausgerüstet, startete der Sammeltrupp am Samstagmorgen ihren diesjährigen Streifzug durch den Wald: Das schlechte Wetter am Morgen hatte offensichtlich viele Helfer abgeschreckt, denn "normalerweise sind wir immer um die 40 Personen", sagte Sabine Fuchs. In mehreren Gruppen durchkämmten die Helfer vom Wupperdamm aus den Wald. "Ich bin froh um jeden, der mithilft", sagte Fuchs. Bereits am Vortag war die Vorsitzende mit einer zweiten Klasse der Grundschule Stadt im Wald unterwegs gewesen. "Die Kinder waren da auch schon sehr eifrig und haben zwei große Müllsäcke voll bekommen."

Grundsätzlich haben die Anwohner im Wiebachtal noch Glück, meinte die Vorsitzende: "Im Vergleich mit anderen Orten, wie etwa das Uelfebad, ist es im Wiebachtal sehr sauber." Dennoch, Müll findet sich auch hier immer wieder: Alte Autoreifen, Kopfkissen, leere Kanister und Glasflaschen sammelten die Wiebachtaler im vergangenen Jahr. "Sogar einen kompletten Getränkeautomaten haben wir schon im Wald gefunden", berichtete Fuchs. Der größte Fund in diesem Jahr: eine Gartenbank aus Plastik. "Die haben wir mit dem Glasmüll im Wald auf einen Haufen gelegt und holen sie mit dem Traktor ab."

Was Fuchs bei ihren regelmäßigen Besuchen im Wald festgestellt hat: Es gibt immer mehr Grünabfälle. "Das ist sehr ärgerlich, denn mit den Gartenabfällen landen auch immer wieder mal Plastikblumentöpfe im Wald." Mülleimer aufzustellen, ist für Fuchs aber keine Alternative: "Damit das klappt, müsste sich jemand von der Stadt bereiterklären, diese regelmäßig zu entleeren, denn wir vom Verein können das nicht leisten." Das würde allerdings weitere Kosten verursachen, und bevor am Ende vollgestopfte Mülleimer herumstehen, verzichtet die IG Wiebachtal lieber komplett auf sie. "Es gibt nichts Schlimmeres, als Mülleimer im Wald, die nicht entleert werden." Bürger könnten sich zudem animiert fühlen, noch mehr Müll in den Wald zu tragen. "Die negativen Aspekte überwiegen einfach, als dass es sich lohnen würde." Stattdessen versucht die IG lieber weiterhin, durch solche Aktionen den Wald sauber zu halten und Schmutzfinken aufzurütteln.

(sebu)
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