Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Radevormwald Lesen im Mondschein in der Bibliothek

Radevormwald · Die Mitarbeiter der Stadtbücherei im Bürgerhaus beteiligten sich am Freitagabend zum ersten Mal an der Aktion "Nacht der Bibliotheken". Bis 23 Uhr war die Einrichtung der Stadt am Schlossmacherplatz für die Besucher geöffnet.

 Marc Droste las mit seinem Sohn Clemens am Freitagabend in der Stadtbücherei aus der Serie "Drei Fragezeichen".

Marc Droste las mit seinem Sohn Clemens am Freitagabend in der Stadtbücherei aus der Serie "Drei Fragezeichen".

Foto: Flora treiber

Wenn durch die Fenster kein Tageslicht mehr fällt und das Leben auf dem Schlossmacherplatz bereits eingeschlafen ist, wirkt die Stadtbücherei ganz anders. Zwischen den Regalen kann man sich noch besser in einzelnen Geschichten verlieren, die Ruhe nutzen, um neue Autoren zu entdecken und ganz gemütlich, kurz vor der Schlafenszeit, seinen Bücherausweis verlängern lassen.

All das war am Freitagabend möglich, als im Erdgeschoss des Bürgerhauses die Bücherei-Nacht stattfand. Christiane Stein-Hausmann, Leiterin der Stadtbücherei, begrüßte alle nachtaktiven Leseratten und freute sich über die positive Resonanz. "Nach Sonnenuntergang zu uns zu kommen und Bücher auszuleihen, ist einfach mal etwas Anderes", sagte sie.

Bevor sich Ruhe in der Bücherei ausbreitete, eröffnete Künstlerin Hella Gräfin zu Rantzau eine Ausstellung, deren Bilder in den nächsten Wochen in der Stadtbücherei zu sehen sein werden. Die Ausstellungseröffnung wurde von Schülern der Musikschule sowie Sängerin Franziska Fennel und Musikschulleiter und Gitarrist Michael Borner begleitet. Die landesweite Aktion "Nacht der Bibliotheken" hat Christiane Stein-Hausmann schon lange interessiert. Die kulturelle Erweiterung durch Musik und Kunst ist ihr wichtig. "Dann wird die ganze Sache interessanter."

Während sich viele Besucher ab 20 Uhr zurückzogen, um einen Spielfilm über den Jakobsweg zu sehen, nutzten Clemens und Amanda den Abend, um neue Bücher auszuleihen. "Ich lese gerne die ,Drei Fragezeichen'. Die sind spannend und lustig", sagte der Achtjährige. In Begleitung seines Vaters Marc Droste suchte er interessante Kinderbücher- und Filme raus. "Lesen, aber besonders Vorlesen gehört bei uns mit dazu. Wir versuchen, die Geschichten mit Verfilmungen oder Spielen zu kombinieren", sagte Marc Droste. Seine Tochter Amanda geht auf die weiterführende Schule und ist momentan nicht ganz so lesebegeistert wie ihr kleiner Bruder. "Früher habe ich mehr gelesen", sagte die Zehnjährige. Rechnen macht der Gymnasiastin momentan mehr Spaß, und deshalb entschied sie sich Freitagabend für ein Buch voller Rechenrätsel.

Die vertraute Stadtbücherei spät abends zu erleben, hat Clemens gefallen. "Es ist schon anders. Ich finde es gut", sagte er. Wie für die meisten Grundschüler ist ihm die Bücherei vertraut. Christiane Stein-Hausmann arbeitet mit ihrem Team stark an der Förderung von Kindern und Jugendlichen durch Literatur. "Deshalb bin ich glücklich, dass auch Kinder mit ihren Eltern den Abend nutzen", sagte sie und informierte außerdem über neue Medien der Stadtbücherei, erklärte Senioren den Umgang mit dem Internet und wies auf neue, digitale Formen von Literatur hin. Dafür fehlt im hektischen Alltag manchmal die Zeit. Für die Zukunft will das Stadtbücherei-Team mehr außergewöhnliche Veranstaltungen planen. "Uns schwebt ein Hobby-Basar vor. Wir suchen immer nach Möglichkeiten, um unser Angebot bekannter zu machen und freuen uns über Vorschläge."

Für Amanda, Clemens und Marc Droste war die "Nacht der Bibliotheken" jedenfalls eine neue Erfahrung, die das Lesen der ,Drei Fragezeichen' vielleicht noch ein bisschen spannender gemacht hat.

(trei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort