Radevormwald Motorradfahrer trotzen dem Dauerregen

Radevormwald · Das Biker-Forum "Westside Biker" startete in die neue Saison. An der ganztägigen Spritztour quer durchs Bergische hatten die 90 Teilnehmer großen Spaß und erfreuten sich an Landschaft und reizvollen Strecken. Ziel war die "Grüne".

 "Benzingespräche" gibt es auch unter Motorradfahrern: In der Gaststätte "Zur Grüne" trafen sie sich am späten Sonntagnachmittag zum Abschluss ihrer ganztägigen Spritztour.

"Benzingespräche" gibt es auch unter Motorradfahrern: In der Gaststätte "Zur Grüne" trafen sie sich am späten Sonntagnachmittag zum Abschluss ihrer ganztägigen Spritztour.

Foto: nico hertgen

BM-Mitarbeiterin Marion Gerdel ist leidenschaftliche Motorradfahrerin und seit mehreren Jahren Mitglied im Biker-Forum "Westside Biker". Zum Saisonstart hatte die 52-Jährige für sich und ihre Biker-Kollegen vom Niederrhein eine ganztägige Spritztour durch das Oberbergische geplant. Mit großartiger Resonanz: 90 Kradfahrer rauschten selbst bei zeitweiligen Regenschauern gut gelaunt und entspannt durch die Region.

Schon Sonntagmorgen hatte sich der 90-köpfige Trupp in Burscheid getroffen, um von dort aus quer durchs Bergische zu fahren. Von dort ging es in verschiedenen Gruppen - vom entspannten "Cruiser und Blümchenpflücker" bis hin zum "zügigen Sporttourer" - los. Gefahren wurden unterschiedlich lange Strecken zwischen 180 und 350 Kilometer - von Burscheid über Lindlar und Marienheide nach Wipperfürth. "Dort sind wir in der Dorfschenke eingekehrt, um zusammen zu Mittag zu essen", berichtete Gerdel, als die Tour bei einem gemütlichen Tässchen Kaffee und einem Stück Kuchen in der Gaststätte "Zur Grüne" in Radevormwald ausklang.

Die Gruppen, die sich eine längere Strecke ausgesucht hatten, fuhren schneller, um mit den anderen Teilnehmern zeitgleich in Wipperfürth mittags zu essen. "Das hat alles wunderbar geklappt, und der Wirt hat es perfekt organisiert", berichtete Gerdel erfreut. Ihr war besonders der Sohn des Wirtes in Erinnerung geblieben. "Er hat uns sogar den Einweiser gemacht", sagte sie. Gut gestärkt ging es am Nachmittag weiter über Stock und Stein bis die Teilnehmer gegen 17 Uhr und nach einer mehr als einstündigen Fahrt durch prasselnden Regen ein wenig durchnässt, aber immer noch bester Laune in Rade in der "Grüne" Halt machten. "Eine geniale Strecke", meinte Alexander Kluck (47), der erst kürzlich dem Forum beigetreten ist. Im Bergischen sei der Hobby-Biker schon öfter unterwegs gewesen, "doch man sieht immer wieder neue Sträßchen und Orte, wo man noch nicht war."

Warum ausgerechnet das Bergische bei Motorradfahrern so beliebt ist, wusste der erfahrene Fahrer Josef Ostir genau zu sagen: "Umso kurviger und bergiger die Strecke, desto schöner ist sie." Als gebürtiger Solinger, der am Niederrhein sesshaft ist, kennt der 56-Jährige mit 40-jähriger Motorraderfahrung die Region bestens. Doch mit seinem motorisierten Zweirad unternimmt Ostir auch gerne längere Ausflüge. "Wirklich schöne Urlaubsstrecken sind die Alpen, die Pyrenäen und die Dolomiten", sagte er. Mit kleinem Gepäck und Rückenwind geht es für ihn mindestens einmal im Jahr ab auf eine längere Motorradtour.

So schön die Gruppenausflüge auf dem Motorrad auch sind, die Biker müssen immer besonders aufmerksam fahren. Vor allem im Frühjahr, wo so mancher Autofahrer aus dem Winterschlaf erwacht. Denn obwohl der Schulterblick von allen Verkehrsteilnehmern das ganze Jahr über gemacht werden sollte, vergessen ihn viele Autofahrer, kritisieren die Biker.

"Es gibt einige, die nicht aufpassen", bestätigt auch Marion Gerdel. "Vor allem zu Saisonbeginn müssen wir als Motorradfahrer viel aufmerksamer fahren." Für sie gehören Schutzkleidung sowie das alljährliche Sicherheitstraining zu Beginn der Saison immer zum freiwilligen Pflichtprogramm.

(sebu)
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