Radevormwald Nelly und Asti schnüffeln meisterhaft

Radevormwald · Jana Kahle mit Nelly und Manfred Hager mit Asti fahren zur Deutschen Meisterschaft. Training auf dem Kunstrasen.

Zwei Radevormwalder Schäferhunde trainieren mit "Frauchen" und "Herrchen" derzeit dreimal pro Woche intensiv für die Deutschen Meisterschaften, die vom 22. bis zum 24. September in Oberhausen stattfinden. Qualifiziert haben sich beide Hundeführer mit ihren Tieren bei den Landesmeisterschaften in Dormagen.

Nelly und Asti sind Experten in ihren Bereichen und bei ihren Aufgaben zumeist hochkonzentriert. Drei Gegenstände müssen sie auf einer 600 Schritt langen Fährte aufspüren, wobei die Fährte etwa eine Stunde alt ist. Doch danach ist es mit der sportlichen Betätigung nicht vorbei: Verschiedene Apportierübungen oder das "bei Fuß gehen" durch größere Personengruppen erledigen sie so souverän wie das Aufspüren eines ,Täters', den sie unter lautem Bellen stellen müssen.

Nelly ist eine achtjährige Schäferhündin, ausgebildet und trainiert von Jana Kahle, einer Berufsschullehrerin aus Bergerhof. Manfred Hager (67) aus Wilhelmstal hat sich mit Asti qualifiziert. Sein Ziel ist es, die Prüfungen noch einmal so gut wie möglich zu bestehen. Dafür ist er zweimal am Tag mit seinen beiden Tieren unterwegs. Derzeit wird dreimal pro Woche zusätzlich trainiert. Hager, der sich seit mehr als 40 Jahren mit Schäferhunden beschäftigt und im vergangenen Jahr ausgezeichnet worden ist, startet für den Schäferhundeverein Dabringhausen. Früher war er auch in Rade im Verein tätig.

"Was die beiden da absolvieren, ist das Standardprüfungsprogramm der Deutschen Meisterschaft für Deutsche Schäferhunde", erläutert Jana Kahle. Nelly und Asti haben vor einigen Wochen in Dormagen die ausreichende Punktzahl erhalten und sich qualifiziert. Nun fiebern sie auf den großen Auftritt Ende September auf einem Nebenplatz des Niederrhein-Stadions in Oberhausen entgegen.

Die 34-Jährige hat im Teenageralter den Weg zum Schäferhundsport gefunden und damals die ersten Erfolge mit ihrem mittlerweile verstorbenen Rüden Pike erzielt. Pike war es auch, mit dem sie den Grundstein für ihre eigene Schäferhundezucht gelegt hat, die sie heute gemeinsam mit ihrem Mann Daniel betreibt. "Es sind liebe, familienbezogene Schäferhunde, die wir züchten, verträglich mit Kindern und einem ausgeglichenen Charakter. Dennoch brauchen sie ihren Ausgleich - sei es durch den Hundesport oder durch Aufgaben im Polizei- und Diensthundewesen", sagt Jana Kahle.

Gemeinsam mit dem pensionierten Manfred Hager und dessen sieben Jahre alten Hündin "Asti vom Hundehager", die aus seiner eigenen Zucht stammt, trainiert das Gespann nun für den sportlichen Wettkampf, für den sich insgesamt 120 Schäferhunde aus allen Teilen Deutschlands qualifiziert haben.

Bereits zum zweiten Mal freut sich Hager auf die Teilnahme, denn schon mit Astis Mutter Mara hat er vor fünf Jahren erfolgreich an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Gelingt den Teilnehmern eine Platzierung unter den ersten fünf, geht es weiter zur Weltmeisterschaft, die noch in diesem Jahr in den Niederlanden stattfindet. "Daran denke ich aber nicht", sagt Manfred Hager, "ich möchte mit Asti erst einmal alle Prüfungen so gut wie möglich bestehen. Das ist alles zum Teil schon sehr professionell."

Zur Vorbereitung dürfen die vier den Kunstrasenplatz der Stadt im Kollenberg-Stadion nutzen. "Wir sind der Stadt sehr dankbar, dass wir diese Möglichkeit bekommen. Die Prüfungen laufen unter anderem auf Kunstrasen. Jetzt können wir die Hunde besser vorbereiten", sagt Jana Kahle. Wichtig ist das Training, weil der Kunstrasen-Untergrund für die Hunde eine neue Erfahrung mit sich bringt, die trainiert werden muss, ergänzt Hager.

(RP)
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