Radevormwald Orgel der Kirche am Markt wird um Ostern saniert

Radevormwald · Nach Ostern soll die Orgel der Reformierten Kirche am Markt gereinigt und zukunftssicher saniert sein. Das ist das Ziel der Gemeinde, sagt Pfarrer Dr. Dieter Jeschke. Die Feuchtigkeit in der Kirche rund um die Orgel ist in den vergangenen Monaten gemessen worden. Bei diesen Messungen mussten alle Jahreszeiten berücksichtigt werden, da die Luft in Kirchen in der Heizperiode oft trockener ist als in den anderen Monaten. In einem zweiten Schritt wird im Sommer auch der Innenraum der Kirche neu gestrichen.

Die Nachricht über Schimmel an der Orgel der Kirche am Markt hat seit dem Spätsommer 2015 in der Reformierten Kirchengemeinde zu zahlreichen Aktivitäten geführt. Auf Initiative von Pfarrer Jeschke und Kirchbaumeister Professor Heinz-Jürgen Lorenz hatte der Sachverständige Günter Eumann die Orgel erstmals begutachtet und die Luftfeuchtigkeitsmessungen angeordnet. Die Orgel ist mit mehreren Komponenten im Jahr 1826 in Eckenhagen und Rade gebaut worden. Zum Weihnachtsfest 1826 wurde erstmals auf ihr gespielt. Die letzte, umfassende Sanierung hatte es um die Jahreswende 1990/1991 gegeben. Ziel der Gemeinde ist es, die alte Orgel und das besondere Klangbild für weitere nachfolgende Generationen zu erhalten.

Die Messungen haben ergeben, dass die Orgelpfeifen gereinigt und intoniert und auch schadhafte Register erneuert werden müssen. Parallel wird der Schimmel beseitigt. "Zum Glück hat sich der Schimmel nicht als besonders destruktiv für das alte Holz erwiesen", sagt Jeschke. Der Schimmelbelag könne bearbeitet werden. Wichtig sei auch, dass an der Orgel keine baulichen Veränderungen notwendig sein werden und sich der Reparaturaufwand so in Grenzen halte.

Auch eine vermutete zusätzliche dauerhafte Luftbe- oder -entfeuchtung werde wohl nicht notwendig sein, um die alte Orgel zu erhalten, sagt der Pfarrer. Die Gemeinde setzt während der Sanierungszeit auf den guten Draht von Kirchbaumeister Lorenz zu den Handwerkern. "Über seinen direkten Draht soll das funktionieren", erklärt Jeschke. Die Gesamtkosten der Renovierungsarbeiten werden 35.000 Euro betragen, hat der Kirchbaumeister errechnet. Die Orgelrenovierung schlägt mit etwa 16.000 Euro zu Buche. Die Landeskirche hat der Gemeinde ihre Unterstützung zugesagt. Deshalb musste die Gemeinde auch mit den Arbeiten auf das offizielle Schreiben des Landeskirchenamtes warten.

Da in die Kirche eine neue Akustikanlage eingebaut worden ist und zahlreiche Leitungen in die Kirchenwände verlegt werden mussten, hat die Gemeinde beschlossen, zusätzlich zu den Arbeiten an der Orgel dem gesamten Innenraum einen neuen Anstrich zu verpassen. Für diese Arbeiten werden jetzt die großen Ferien im Sommer genutzt.

(wos)
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