Radevormwald Radevormwalder Männerchor löst sich Ende des Jahres auf

Radevormwald · Der RMC gibt am Samstag, 11. November, in der Lutherischen Kirche an der Burgstraße ein letztes, zweigeteiltes Konzert.

 Die blauen Anzugjacken waren in den vergangenen Jahrzehnten das Erkennungszeichen des Radevormwalder Männerchors. Auch beim Konzert "Vagabunden, Zauberfrauen und Piraten" 2014 im Bürgerhaus überzeugten die knapp 30 Sänger ihr Publikum.

Die blauen Anzugjacken waren in den vergangenen Jahrzehnten das Erkennungszeichen des Radevormwalder Männerchors. Auch beim Konzert "Vagabunden, Zauberfrauen und Piraten" 2014 im Bürgerhaus überzeugten die knapp 30 Sänger ihr Publikum.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Zum Jahresende wird eine Ära enden. Das haben die Mitglieder des Radevormwalder Männerchores (RMC) am Dienstagabend einstimmig beschlossen. "Der Chor löst sich zum 31. Dezember auf", berichtet der Vorsitzende Eberhard Wolf. 29 Mitglieder nahmen an der Versammlung teil. Erstaunt zeigt sich Wolf, dass alle dieser Entscheidung zugestimmt haben. "Es wurde ruhig diskutiert, aber es gab auch nicht so viele Wortmeldungen", berichtete er. Schon vor einigen Monaten zu Jahresbeginn hatten die Sänger beschlossen, sich über die Zukunft weitere Gedanken zu machen.

Vor der Auflösung wird der Chor am Samstag, 11. November, ein letztes, großes Konzert geben. Da möchten die Sänger noch einmal ihr Publikum begeistern. Im ersten Teil werden geistliche Lieder zu hören sein, im zweiten Teil weltliche Lieder. Das Konzert in der Lutherischen Kirche Burgstraße beginnt um 18.30 Uhr und wird begleitet vom lutherischen Kantor Martin Scheibner, einem Solo-Trompeter und Bass-Bariton Hans Jörgens von der Staatsoper Hannover.

Die Stimmung am Dienstagabend war zweigeteilt, berichtet Eberhard Wolf. Einige Sänger wie Walter Fischer seien sehr traurig gewesen, weil sie in den vergangenen 50 bis 60 Jahren viele Konzert und andere Veranstaltungen mitgemacht haben. Andere seien ebenfalls traurig, aber realistisch. Immerhin liegt das Durchschnittsalter bei knapp über 70 Jahren. "Bei einigen Sängern ist die Konstitution nicht mehr so gegeben", sagt Eberhard Wolf, und auch die stimmlichen Qualitäten haben gelitten. Die drei Jüngeren Stefan Herminghaus, Martin Halbach und Jürgen "Richie" Richert hätten sich beruflich und familiär die Zeit oft freischaufeln müssen. Nur wenn 80 bis 85 Prozent der Sänger bei den Proben regelmäßig mitsingen, sei auch die gesangliche Qualität weiter gegeben. "Und die hätte auf Dauer gelitten", sagt Wolf.

So seien der erste und zweite Tenor noch sehr gut besetzt wie auch der erste Bass, der zweite Bass liege aber beim RMC am Boden. Und darunter leide die Qualität, deren Ansprüche beim RMC weiter hoch liegen. Viele der Mitglieder waren schon dabei, als der Chor sich noch um den Titel "Meisterchor" bewarb und die Prüfungen mehrfach erfolgreich bestand.

Wolf betont aber, dass der RMC immer noch einen hervorragenden Chorklang bieten kann. Diesen wollen die Sänger deshalb am 11. November noch einmal unter Beweis stellen. Neben Rolf Lange werden auch der langjährige Dirigent Albert Niessen und Helmut Bähr den RMC unterstützen.

Abgesagt hat der 1951 gegründete RMC über seinen Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Antrecht gestern bei der Stadt auch das nächste Krankenhaussingen und die Beteiligung am Singen auf dem Markt an Heiligabend. Mit der ersten Chorprobe am Dienstag, 12. September, beginnt die letzte Phase der Proben für das große Abschiedskonzert am Samstag, 11. November.

Sa. 11. November, 18.30 Uhr, Lutherische Kirche Burgstraße.

(RP)
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