Radevormwald Turbinenhalle soll ein Tanzcafé werden

Radevormwald · Edmund Hägemann will die alte Turbinenhalle der Tuchfabrik Schürmann & Schröder umwandeln. Die Bauaufsicht hat bereits grünes Licht gegeben. Er hofft, dass sich künftig eine Gemeinschaft tanzfreudiger Menschen bildet.

 Wo sich einst die Räder der Turbinen drehten, sollen sich bald Paare im Tanz drehen.

Wo sich einst die Räder der Turbinen drehten, sollen sich bald Paare im Tanz drehen.

Foto: J. Moll

Er ist ein Mann der Taten. Wenn Edmund Hägemann eine Idee hat, wird so lange gefeilt und gedreht, bis die Umsetzung nicht mehr scheitern und er in Eigenregie aus einem ersten Gedanken eine Tatsache machen kann. Seit mehr als fünf Jahren wohnt der Rentner in der historischen Tuchfabrik in Vogelsmühle, und als das Gebäude den Besitzer wechselte, ergriff der 64-Jährige die Chance, die alte Turbinenhalle direkt am Wupper-Markt anzumieten.

Die Turbinenhalle hat die ehemalige Fabrik "Schürmann & Schröder", die 1860 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht, mit Strom versorgt und steht seit vielen Jahren leer. "Mich hat diese Halle schon immer begeistert. Hier findet man sehr viel Geschichte und altes, hochwertiges Handwerk wieder", sagt Hägemann.

Er ist nicht nur handwerklich begabt, sondern auch leidenschaftlicher Tänzer. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sylvia Krunke tanzt er auf Turnierniveau. Seine beiden Leidenschaften will er in der Turbinenhalle vereinen. Das Denkmalamt, die Bauaufsicht und die Stadt haben ihre Zustimmung gegeben - und der Nutzungsänderung der Halle steht nichts mehr im Weg. Edmund Hägemann legt jetzt mit den Bauarbeiten und der Renovierungen los.

Bisher hat er nur kleine Arbeiten umgesetzt, um den Verfall der Halle aufzuhalten und den jetzigen Zustand zu bewahren. "Die ersten Gespräche mit der Stadtverwaltung waren sehr positiv, und ich freue mich darauf, endlich loszulegen."

Als er seinen Plan, die Turbinenhalle in ein Tanzcafé zu verwandeln, mit dem Besitzer des Wuppermarktes Andreas Caduff teilte, war der zunächst erstaunt. "Ich habe ihn allerdings schnell von der Idee begeistert und bin jetzt offizieller Mieter der Halle", sagt Hägemann. Obwohl er keinen gewerblichen Betrieb aus dem Tanzcafé machen möchte, richten sich seine Pläne an viele Menschen. Er will die Turbinenhalle beleben und für alle öffnen, die gerne tanzen und Geselligkeit lieben. Das wird nicht nur der Nachbarschaft in Vogelsmühle zu Gute kommen, sondern dem gesamten Viertel. "Ich wünsche mir, dass die Turbinenhalle zu einem Treffpunkt wird und man zum Beispiel Workshops anbieten kann. Das Ziel ist es, dass sich die Halle trägt und sich eine Gemeinschaft aus Menschen bildet, die gerne tanzen", sagt Hägemann. Die Tanzfläche, die in der Turbinenhalle entsteht, ist größer als gewöhnliche Turnierflächen, auf der Empore soll eine Bar- und Loungefläche entstehen und auf den restlichen Quadratmetern viele Sitzgelegenheiten. Allein die Tanzfläche ist mehr als 150 Quadratmeter groß, die Deckenhöhe beträgt an der höchsten Stelle elf Meter. Die größten Arbeiten werden die Installation von Sanitäranlagen, Heizungen, Strom und die Trockenlegung der seitlichen Außenwand sein, die momentan feucht ist. Für die Sanitäranlagen hat Hägemann mit der Firma Beste einen Sponsor gefunden. "Ich finanziere das Projekt selber, brauche aber Unterstützung von Menschen, die mithelfen wollen und sich auch für Handwerk und Tanz begeistern." Wann das Tanzcafé eröffnen wird, steht noch nicht fest. Den Zeitplan bestimmt nicht nur Edmund Hägemann, sondern auch Verwaltung und Bauamt.

(trei)
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