521. Pflaumenkirmes Über den Dächern von Radevormwald

Radevormwald · Wieder einmal steht ein Riesenrad auf dem Marktplatz. Es bietet auf der Spitze einen ausgezeichneten Blick über die Stadt.

 Ein Blick vom 38 Meter hohen Riesenrad auf Teile der Stadt. Im westlichen Teil könnte sich in den kommenden fünf Jahren einiges verändern.

Ein Blick vom 38 Meter hohen Riesenrad auf Teile der Stadt. Im westlichen Teil könnte sich in den kommenden fünf Jahren einiges verändern.

Foto: Jürgen Moll

Radevormwald Zu einer traditionellen Pflaumenkirmes gehört im Abstand einiger Jahre ein Riesenrad. Die Gondeln schaukeln über den Dächern der Innenstadt und verändern die Silhouette der Stadt.

Zwischen den Kirchtürmen von Radevormwald ist noch bis heute Abend das Riesenrad zu erkennen, das abends romantisch beleuchtet seine Runden dreht. Auch, wer auf der Bundesstraße 483 von Hückeswagen kommt, sieht den Blickfang.

Unter der Leitung von Michaela Freitag und Heike Ueberall von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) ist das Riesenrad zurück an seinen alten Platz gekommen, um die Pflaumenkirmes aufzuwerten und noch attraktiver als in den vergangenen Jahren zu gestalten. Wer sich in eine der Gondeln des Riesenrades setzt, kann sich für ein paar Euro auf einen weiten Blick über die gesamte Kirmes, den Stadtkern und die Wohngebiete der Stadt freuen. Wenn die wartenden Menschen eingestiegen und einen der 144 Plätze für sich ergattert haben, setzt sich das 38 Meter hohe Rad in Bewegung.

Die Menschen, die sich an Schießbuden vergnügen, dem Bühnenprogramm der Kirmes folgen oder an einem der vielen Verpflegungsstände verweilen, werden jetzt immer kleiner und werden zu einer winzigen Einheit im Gesamtbild der Stadt. Mit dem Blick nach Süden gucken die Fahrgäste auf die belebte Kaiserstraße und sehen die Kirmesbesucher, die sich auf den Weg zum Bergischen Markt machen, der in diesem Jahr zum ersten Mal an dem neuen Kreisverkehr, Ecke Hohenfuhrstraße, Platz gefunden hat - mit einem Blick auf die Kunstfahnen.

Mit etwas Glück bleibt das Riesenrad stehen, wenn man den höchsten Punkt, mit dem besten Blick, erreicht hat. Die wenigen Augenblicke sollte man nutzen, um zwischen den 200 000 LED-Birnen des Riesenrads hindurch zu blicken, um in nordöstlicher Richtung die Weiterentwicklung der Stadt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Sehenswert ist außerdem der Blick auf die alten Häuser, die im Innenstadtkern liegen.

Den Gästen, die sich ihr Abendessen "Am Matt" schmecken lassen, kann man ausnahmsweise auf die Teller gucken, und der Kirchturm der reformierten Kirche ist plötzlich zum Greifen nah. Von der sicheren Gondel aus fallen Details der Stadt ins Auge, die sonst im Verborgenen bleiben: schiefe Schornsteine, liebevoll arrangierte Balkone und große Baumkronen. Am Wochenende nutzten viele Kirmesbesucher diese Gelegenheit, die sich seit 2010 nicht geboten hatte.

"Ich finde es toll, dass wir endlich wieder ein Riesenrad auf dem Marktplatz stehen haben. Das habe ich vermisst und bin deswegen schon zwei Mal mitgefahren", sagte Silvia Krüger. Mit ihrer Tochter genoss sie den Ausblick und die ungewöhnliche Perspektive. Michaela Freitag zog bereits am Samstagabend ein erstes positives Fazit. "Phasenweise war die Schlange wirklich lang, weil so viele Besucher das Riesenrad ausprobieren wollten. Mich freut es sehr, dass die Attraktion gut angenommen wird. Wir werden auch 2018 versuchen, ein Riesenrad für die Pflaumenkirmes zu organisieren. Das gehört dazu", sagte Freitag.

Ihr neues Konzept, mehr Tradition in Kombination mit noch mehr Angeboten für Jugendliche, ist aufgegangen und soll für die 522. Pflaumenkirmes weiterentwickelt werden. Dann soll sich zudem das Bühnenprogramm ändern. Michaela Freitag denkt dafür an Mottoabende und einen Discoabend.

(RP)
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