Radevormwald Viele Stadtbereiche sind wieder "aufgeräumt"

Radevormwald · Mehr als 100 Radevormwalder sammelten am Samstagvormittag in vielen Teilen der Stadt wieder Müll und anderen Unrat. Zum 12. Mal trafen sich Vereine und Privatpersonen zur Aktion "Rade räumt auf".

 Radevormwalder räumten wie hier Maria Scholz (l.) und Gabi Siebel auch an der Kaiserstraße in der Innenstadt auf.

Radevormwalder räumten wie hier Maria Scholz (l.) und Gabi Siebel auch an der Kaiserstraße in der Innenstadt auf.

Foto: Nico Hertgen

"Bewaffnet" mit Zangen und Müllsäcken befreiten die Aktiven Straßen, Parkplätze und Grünanlagen von Müll und machten sich für ein größeres Umweltbewusstsein stark. Und das zum ersten Mal unter der Leitung von Bürgermeister Johannes Mans, der mit gutem Beispiel voranging und sich aktiv beteiligte.

Sylvia Schwanke, städtische Umweltbeauftragte, begleitete den Aktionstag und hatte das Gefühl, mit dem Aufräumtag etwas bewirkt zu haben. "Wir finden zwar immer wieder viel Müll, aber bei Einzelpersonen hat ,Rade räumt auf' doch etwas bewirkt und die Einstellung gegenüber unserer Umwelt positiv verändert", glaubt sie. Viele Sammler hatten sich ihre Müllsäcke, Handschuhe und Greifzangen bereits vor dem Wochenende im Rathaus abgeholt, der Rest wurde Samstagmorgen auf dem Hohenfuhrplatz ausgerüstet. Volker Dichmann vom Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV), unterstützte die Aktion ebenfalls wieder - mit Zangen, einer Tombola und einem Informationsstand auf dem Schlossmacherplatz. Dort trafen sich viele Teilnehmer am Ende der Sammelaktion zum gemeinsamen Ausklang bei einer Bratwurst. Schulen haben bereits in der vergangenen Woche Müll gesammelt und wie in den vergangenen Jahren eine große Bereitschaft und Interesse bewiesen. "Schüler, die drei Stunden Müll gesammelt haben, lassen nicht mehr so schnell etwas auf dem Schulweg fallen", sagte Dichmann.

Der Abfallberater koordiniert die Müllsammlungen der Schulen und ist froh über den Einsatz. "Die Lehrer ziehen mit und motivieren. Wir haben in zehn Jahren viel erreicht." Marc Schulze und Florian Schmidt sind Auszubildende bei Kuhn Edelstahl und beteiligten sich auch an "Rade räumt auf". Die Azubis wissen, dass viele Jugendliche unsensibel gegenüber vermüllten Straßenzügen sind. "Es wird viel fallen gelassen. Die Aktion finde ich super", sagte der 20-jährige Marc Schulze. "Wir haben Stoßdämpfer, Schnapsflaschen und Radkappen gefunden", berichtete Schmidt. Ausbilder Frank Hölterhof findet es wichtig, junge Menschen mit dem Thema "Abfall" vertraut zu machen. "Bei uns gehört das fest ins Ausbildungsprogramm", sagte er.

Zum ersten Mal waren Flüchtlinge, die jetzt in Radevormwald wohnen, mit bei der Aktion dabei. "Ein toller Beitrag zur Integration", sagte Schwanke. Zahlreiche Säcke hinterließen sie dem Betriebshof als Abholer nach ihrer Sammlung entlang der Bundesstraße 229.

Auch die Junge Union, die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde, die RKG Rot-Weiss und der Bürgerverein der Wupperorte gehörten zu den Sammlern. Nicht nur der Stadtkern, sondern auch die Außenortschaften sind vorerst von Müll befreit. Die Jäger durchforsteten die 16 Reviere und ließen den Müll ebenfalls vom Betriebshof abholen. "In den letzten Jahren ist das Umweltbewusstsein gestiegen. Allgemein finden wir weniger Müll. Die Abwürfe sind allerdings zielgerichteter geworden. Wir haben schon mal 80 Motorradreifen an einer Stelle, Kühlschränke oder Farben im Wald gefunden. Das ärgert mich sehr", sagte Jäger Jörg Krogull. Er klärte am Schlossmacherplatz über den bergischen Wald auf. Sylvia Schwanke betonte noch einmal, dass Grünschnitt nicht im Wald abgeladen werden darf. "Das ist nicht gut für den Wald und die Tiere. Wir hoffen, mit der Biotonne etwas dagegen steuern zu können."

(trei)
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