Radevormwald Viertklässler experimentieren am THG

Radevormwald · Das Theodor-Heuss-Gymnasium öffnete seine Türen, um künftigen Schülern und deren Eltern die Arbeitsabläufe in der Einrichtung anschaulich zu vermitteln. Die Sekundarschule in direkter Nachbarschaft scheint keine Konkurrenz zu sein.

 Intensives Experimentieren beim Tag der offenen Tür am Theodor-Heuss-Gymnasium: Mark (Mitte) erklärt Luka (l.) und Albion, wie man silberfarbige Münzen vergolden kann.

Intensives Experimentieren beim Tag der offenen Tür am Theodor-Heuss-Gymnasium: Mark (Mitte) erklärt Luka (l.) und Albion, wie man silberfarbige Münzen vergolden kann.

Foto: moll

Der Ansturm aufs Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) ist weiter groß: Pro Jahr nimmt die Schule bis zu 80 neue Schüler auf. Der Jahrgang der Fünftklässler startet jeden Sommer dreizügig. "Wie es im nächsten Jahr sein wird, weiß ich noch nicht, aber ich vermute, es wird ähnlich sein", sagt Schulleiter Matthias Fischbach-Städing. Die Schule öffnete jetzt ihre Türen, um Viertklässlern und ihren Eltern einen Einblick in Programm und Ausstattung zu gewähren und einen ersten Kontakt zu ermöglichen. Obwohl einige Eltern äußerten, sich noch weitere Schulen anzuschauen, schien die Entscheidung bei vielen längst getroffen.

Erst vor wenigen Monaten startete in unmittelbarer Nähe zum THG die neue Sekundarschule. Als Konkurrenz empfindet Fischbach-Städing die neue Schule nicht. Im Gegenteil. "Wir arbeiten seit Beginn eng zusammen", sagt er. Das gelte auch für die Neuanmeldungen von Schülern. "Wir vermitteln auch Schüler nach drüben oder sie zu uns. Das ist ein Geben und Nehmen", sagt er. In den meisten Fällen würden Eltern ihre Kinder mit einer Empfehlung fürs Gymnasium bei ihm anmelden. Manchmal aber auch ohne. "In diesen Fällen führen wir ein intensives Beratungsgespräch mit den Eltern. Doch die Entscheidung liegt bei ihnen", sagt Fischbach-Städing. Außer wenn die Schule keine genügenden Kapazitäten hätte. Dann würden sie Schüler mit Empfehlung vorziehen.

"Und da käme auch die Sekundarschule wieder ins Spiel. Wie auch wir für sie ins Spiel kommen, wenn Schüler der Sekundarschule sich nach der zehnten Klasse für das Abitur vorbereiten wollen." Die enge Kooperation zwischen beiden Schulen ermögliche es ihnen auch, die schuleigenen Profile zu stärken, Räume effektiver und Angebote besser zu nutzen. "Wir bieten gemeinsame AGs an", sagt Fischbach-Städing. Etwa eine Koch-AG, die im THG nicht möglich wäre.

Einen Vorbehalt gegen die Sekundarschule hatten die meisten Besucher beim Tag der offenen Tür am THG nicht, obgleich die meisten die klassische gymnasiale Ausbildung vorziehen. "Ich habe nichts gegen die Schule, aber ich denke, dass ein G8-Abi schwer genug ist und es besser wäre, kein Jahr zu vertrödeln. Auch wenn man hinterher die Möglichkeit hat, nach der 10. Klasse aufs Gymnasium zu wechseln, dafür muss man schon viel Biss haben", sagt Ramona Müller. Ihre jüngste Tochter Mia-Marie (9) wird ab Sommer das THG besuchen. "Ich habe schon zwei Kinder auf der Schule, und meine Kleinste will auch hier hin." Die gymnasiale Empfehlung sei kein Problem, und eine andere Schule bräuchten sie sich nicht anzuschauen. "Was ich besonders am THG schätze, ist die enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern. Man hat den persönlichen Kontakt - und für die Schüler der Unterstufe nehmen sie sich besonders viel Zeit", sagte die Mutter.

Familie Blum ist angetan vom THG, zumal auch Mutter Anja vor 20 Jahren selbst Schülerin hier war, aber im Dezember wollen sie sich auch die Sekundarschule anschauen. Sohn Basti (9) scheint nach dem Schnupperkursus in Robotik seine Wahl aber getroffen zu haben: "Ich will unbedingt hier hin", sagt er.

(sebu)
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