Lintorf/Königswinter Alte Schätzchen aus den Hoffmann-Werken

Lintorf/Königswinter · Über 60 Jahre nach Schließung der Firma zeigten Motorradfreunde aus Königswinter ein paar Maschinen in Lintorf.

 Frank Groß von den Hoffmann Freunden aus dem Siebengebirge zeigt Barbara Lüdecke vom Lintorfer Heimatverein sein in Lintorf gefertigtes Hoffmann-Motorrad aus dem Jahr 1949.

Frank Groß von den Hoffmann Freunden aus dem Siebengebirge zeigt Barbara Lüdecke vom Lintorfer Heimatverein sein in Lintorf gefertigtes Hoffmann-Motorrad aus dem Jahr 1949.

Foto: Achim Blazy

Sie nennen sich Hoffmann Freunde Siebengebirge (HFS). "Wir sind kein eingetragener Verein oder Organisation. Wir sind gute Freunde, die im gleichen Ort wohnen und sich schon seit der Schulzeit kennen. Uns verbindet ein gemeinsames Hobby, nämlich schrauben und fahren mit alten Motorrädern, am liebsten aus dem Hause Hoffmann", sagte Frank Groß, einer der Gründungsmitglieder des Freundeskreises. Dass ihr Hauptaugenmerk gerade auf die seinerzeit in Lintorf gebauten alten Motorräder fiel, ist eigentlich mehr dem Zufall zu verdanken.

1995 besuchte Groß gemeinsam mit seinem Freund Christoph Wijbenga eine Oldtimermesse und entdeckte dort zufällig auf einem Anhänger zwei nahezu baugleiche Motorräder aus den ehemaligen Hoffmann Werken. Die Hobbybastler schlugen sofort zu und erwarben die beiden unrestaurierten Maschinen, um sie selber wieder fit zu machen.

Die Suche nach Ersatzteilen stellte sich aber als nicht so einfach heraus. "Wir wollten möglichst Originalteile verwenden. Die Firma Hoffmann hatte in ihrer Zeit nur wenige Zubehörteile von sogenannten "Konfektionären" verbaut und etliche Teile selber hergestellt. Und so begaben wir uns auf die Suche nach alten Teilen, historischen Dokumenten und Unterlagen. Wir stießen auf immer mehr Freunde der alten Maschinen. Es gibt wohl noch rund 700 bis 800 Maschinen weltweit, rund die Hälfte davon sind noch fahrbereit. Wir wollten daher eine Plattform schaffen, um die Liebhaber dieser Motorräder zu vereinen, damit sie sich austauschen können und sich bei der Ersatzteilbeschaffung helfen können", erzählte Groß auf dem Lintorfer Dorffest.

Zusammen mit Wijbenga gründete er den HFS, dem später auch noch fünf weitere Freunde beitraten. Gemeinsam treffen sie sich einmal die Woche zum gemeinsamen Schrauben und Austauschen. "Gastschrauber" sind ihnen jederzeit willkommen. Gemeinsam werden Oldtimermessen und Ausstellungen besucht, Ausfahrten gemacht und weitere Informationen gesammelt. Sie haben mittlerweile eine beachtliche Datensammlung aufgebaut, sind aber noch auf der Suche nach mehr.

Im Laufe der Zeit haben die Hoffmann Freunde schon einige Maschinen erworben und jedes Fahrzeug wurde bis in alle Einzelteile zerlegt und nach Reinigung und Reparatur wieder zusammengebaut. Alle Teile, vor allem die sicherheitsrelevanten, wurden genauestens auf Vordermann gebracht, damit die Maschinen wieder fahrtüchtig werden. Im Internet, auf den Messen und Börsen werden Ersatzteilen gesucht und was nicht aufzutreiben ist, wird kurzerhand selber orginalgetreu nachgebaut oder bei externen Firmen in Auftrag gegeben.

Bei ihren Recherchen über die Firma Hoffmann und ihre Maschinen sind sie auch auf den Lintorfer Heimatverein gestoßen und waren überrascht, dass ihre "Lieblinge" eigentlich gar nicht so weit von ihrer Heimat hergestellt wurden. "Seit ungefähr zwei Jahren stehen wir jetzt schon in Kontakt miteinander. Viele Informationen und Unterlagen wurden ausgetauscht. Vor ein paar Wochen kamen dann die Hoffmann Freunde auf die Idee, mit ein paar Maschinen und viel Informationsmaterial bei unserem Dorffest vorbeizuschauen. Dieser Besuch wurde ein voller Erfolg und die Freunde hatten sogar Gelegenheit mit einigen Zeitzeugen von damals zu reden, die seinerzeit in den Hoffmann-Werken beschäftigt waren", berichtete Dietmar Falhs von Verein Lintorfer Heimatfreunde.

(mvk)
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