Ratingen Autoren haben viele Ideen für ihre Stadt

Ratingen · "Mein Ratingen 2025" - so lautet der Titel des Literaturwettbewerbs der Dumeklemmerstiftung. Die Sieger stehen fest.

 Sieger und Jury-Mitglieder (v.li.): 2. Platz Caroline Streckmann, 1. Platz Jürgen Oestereich, 3. Platz Denise Deck, hier mit Tim Berg (Keramag), Georg Hoberg (Jonges) und Ina Bisani (Dumeklemmerstiftung).

Sieger und Jury-Mitglieder (v.li.): 2. Platz Caroline Streckmann, 1. Platz Jürgen Oestereich, 3. Platz Denise Deck, hier mit Tim Berg (Keramag), Georg Hoberg (Jonges) und Ina Bisani (Dumeklemmerstiftung).

Foto: A. Blazy

Vorsicht, Fiktion: Auf dem Düsseldorfer Flughafen dürfen nur noch solargetriebene Elektroflugzeuge landen. Das Verbot von Kerosin macht Flugreisen sehr teuer und hat den Airport auf eine ökonomisch sinnvolle Größe schrumpfen lassen. Das beruhigt Ratingen, hilft der Natur, nicht aber dem Austausch mit der chinesischen Partnerstadt Wuxi. Mit einem im Jahr 2025 geschriebenen Brief an die chinesischen Freunde zur Vorbereitung der 20-Jahr-Feiern der Städtepartnerschaft 2027 wurde Jürgen Oestereich, Sprecher der "Agenda 21 Ratingen", Sieger des neuen Dumeklemmer- Autorenwettbewerbs 2017. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

Den zweiten Platz (500 Euro) belegte Caroline Streckmann mit "My home(town) is my castle": Verstohlen wischt eine junge Frau eine Träne weg. Damals war dieses Haus das Schloss ihrer ersten zehn Lebensjahre. Die Erinnerungen überwältigen sie nach wenigen Schritten. Etwas später kommt spontan die Zukunft hinzu.

"Wohlfühlen/Willkommen in Ratingen - Ausblick 2025" heißt die Überschrift über dem dritten Platz (300 Euro), belegt durch Dr. Denise Deck. Sie sieht unter dem Wettbewerbstitel "Mein Ratingen 2025" sämtliche kleinen und großen Probleme von heute als gelöst an.

Rund 70 Gäste erlebten am Donnerstagabend eine würdevolle Premiere im "Tragödchen" im Buchcafé Peter und Paula. Immerhin hatte sich die Dumeklemmerstiftung mit ihrem Autorenwettbewerb auf Neuland gewagt.

Gesucht waren Autoren, die bislang für ihre Schreibtischschublade geschrieben hatten. Am Ende musste sich eine dreiköpfige Jury unter knapp 40 Einsendungen entscheiden. Georg Hoberg von den Ratinger Jonges gehörte zum Gremium - weil die Stadt Thema aller Texte war. Andrea Töpfer aus dem Kulturamt Ratingen brachte unabhängige Kompetenz ein, Tim Berg, Geschäftsführer bei Keramag, vertrat einen Sponsor und ist selbst Autor eines Kriminalromans.

Diese drei bewerteten alle Texte nach sechs Kriterien, innerhalb derer jeweils bis zu drei Punkte vergeben werden konnten. Stiftungssprecher Wolfram Lotze: "Es gab am Ende Punkteunterschiede und somit eine echte Reihenfolge in den Platzierungen." Zudem hatte die Jury zwei Sonderpreise vorgeschlagen: Den für "Ratingen inside" erhielt Lokaljournalist Joachim Dangelmeyer; der Sonderpreis "Integration" ging an Lutz Beyering.

Die Gäste der Preisverleihung erlebten die Siegertexte in einer Lesung, bei der jeweils Tragödchen-Direktor Bernhard Schultz begann und die Preisträgerinnen fortsetzten. Ausgerechnet der Gewinner hatte seine Lesebrille zuhause liegen lassen. "Wir haben die Premiere eines überaus interessanten, ausbaufähigen Wettbewerbs erlebt", urteilte Schultz.

Nach den Sommerferien will die Dumeklemmerstiftung diskutieren, wie es mit dem Autorenwettbewerb weitergehen soll.

Momentan überlegen die Verantwortlichen nach Informationen der RP einen regelmäßigen Rhythmus, der den Bogen aber nicht überspannen soll. Also lieber alle zwei oder drei Jahre als jährlich. Entschieden sei aber noch nichts. Die Premiere war jedenfalls ein voller Erfolg.

(RP)
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