Ratingen "Laien's Klapp'" probt für neues Stück

Ratingen · Die Hobby-Darsteller feiern mit "Neurosige Zeiten" am 17. März Premiere - ein temporeicher Gag-Reigen.

 Frau D. Dr. Schanz mit ihren neurotischen Patientinnen bei der Probe.

Frau D. Dr. Schanz mit ihren neurotischen Patientinnen bei der Probe.

Foto: Achim Blazy

"Jeder ist in seiner Welt. Aber meine ist die Richtige", wussten schon die Lassie Singers. Ähnlich ergeht es Hans, Herta, Hardy und Marianne, die jeder für sich irrwitzig, gemeinsam aber einen Fall für Dr. Dr. Schanz sind. Dass besagter Doppel-Doktor Psychiaterin ist, wissen sie nicht. Und wie dieser Irrtum auffliegt, erzählt die irrwitzige Komödie "Neurosige Zeiten".

Die Hobby-Darsteller namens "Laien's Klapp'" haben sich der von Winnie Abel verfassten Komödie angenommen. Kommenden Freitag feiern sie mit dem Stück Premiere. Weitere Aufführung sind geplant.

"Es war gar nicht so einfach, ein passendes Stück zu finden", erinnert sich Spielleiterin Alexandra Claus. In der Truppe befinden sich mit Andrea Baade, Gisela Lüker, Britta Ludwig, Muhadder Pirol-Knaup, Sabine Igel und Andrea Schneider eine "geballte Ladung Power-Frauen", wie Quotenmann Lothar Dietzer sagt. Nach Inszenierungen wie "Acht Frauen" oder den "Sieben Todsünden", in denen die rein weibliche Besetzung folgerichtig war, gibt es jetzt "endlich wieder", wie sich die Damen übereinstimmend freuen, "auch wieder einen Mann bei uns". "Ich musste nicht lange überlegen", erklärt Lothar Dietzer, warum er nun mit von der Partie ist. Die Proben laufen hochtourig und "machen wie immer Riesenspaß", wie Gisela Lüker stellvertretend für die Gruppe weiß. Sie selbst hat sich vor sechs Jahren dem Hobby-Ensemble angeschlossen. "In einer Lebensphase, in der es mir nicht so gut ging. Jetzt habe ich wieder viel zu lachen."

Zu lachen sollen auch die Zuschauer haben. Als "temporeich und komisch" wollen Alexandra Claus und Darsteller die Geschichte rund um Agnes, eine sexsüchtige Tochter im leichten Hauch von Nichts, den überkorrekten und akribisch-exakten Hans, einen eitlen Fatzke, sowie eine Stalkerin erzählen. Sie alle leben unter der Obhut von Frau Dr. Dr. Schanz. Dass die Dame nicht aus purem Vergnügen sehr langsam und eindringlich zu ihnen spricht, sondern dafür ihre therapeutischen Gründe hat, merken sie erst, als einigermaßen spontan die männermordende Agnes Besuch von ihrer Mutter bekommt. Gänzlich aus dem Ruder läuft dann an dem Ort, an dem die Neurosen irrwitzige Blüten treiben, restlos alles, als eine nassforsche Reporterin auftaucht. Die nämlich möchte über den eitlen Fatzke, hinter dem sich Volksmusikstar Hardy Hammer verbirgt, und die ihn stalkende Marianne eine dicke Story schreiben.

Im vergangenen Mai begab sich Alexandra Claus auf Stücksuche, "ich hatte viel angelesen, nichts passte wirklich zu uns." Bis sie "Neurosige Zeiten" fand. Je nachdem, wie viel Lust und Zeit die Mitspieler zur Erarbeitung der Rollen hatten, wurde das Stück "ganz demokratisch" besetzt. Seit Herbst 2016 wurden die Szenen erarbeitet, die Entwicklung von Kulissen und Kostümen verlief parallel "in Eigenregie, irgendwie bekommt man die Sachen zusammen", sagt Andrea Baade.

Requisiten wie die Zwangsjacke wurde im Internet ersteigert, das zu öffnende Fenster mit Blick in eine Parklandschaft selbst gestaltet. Nun muss nur noch an ein paar Übergängen gefeilt werden und die "Neurosigen Zeiten" beginnen.

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