Heiligenhaus Neuer Wehr-Fuhrpark für 116.700 Euro

Heiligenhaus · Dazu gibt es zum Jahresabschluss den Rückblick auf drei Großeinsätze - und den Stolz auf das "System Heiligenhaus".

 Jahresabschluss 2015: Feuerwehrchef Ulrich Heis und Bürgermeister Heinisch bei der Schlüsselübergabe.

Jahresabschluss 2015: Feuerwehrchef Ulrich Heis und Bürgermeister Heinisch bei der Schlüsselübergabe.

Foto: Feuerwehr Heiligenhaus

Kalendarisch ist das Jahr noch nicht um, aber der Jahresabschluss der Feuerwehr zieht doch schon das traditionelle Resümee. "Es war vor allem die interkommunale Zusammenarbeit, die sich bewährt hat", sagt Feuerwehrsprecher Nils Vollmar rückblickend. Im Kopf hat er dabei vor allem den Chemieunfall am Schopshofer Weg vor gut einem Monat. 800 Liter Salzsäure liefen aus, Retter und Technikexperten rückten aus mehreren Städten an, um den Schaden einzudämmen. In Erinnerung ist Vollmar auch ein ganz anders gelagerter Einsatz - so war die Feuerwehr dabei, als Anfang des Jahres zwei Fußgänger bei einem Unfall an der Abtskücher Straße ums Leben kamen. Insgesamt verzeichnete die Wehr 426 Einsätze in 2015.

Zum Jahresende wird die Wehr aufgerüstet mit drei Einsatzfahrzeugen im wert von gut 116.000 Euro. Aus gutem Grund: "Städte wie Dormagen oder Mechernich haben euer System der Einsatz-PKW adaptiert - man spricht vom System Heiligenhaus", lobte Kreisbrandmeister Torsten Schams. Wehrsprecher Vollmar ergänzte die Statistik: "67 Feuermeldungen stehen im Schatten von 359 Hilfeleistungen. Hierbei waren in 214 Fällen die sogenannten First Responder gefragt."Seit zehn Jahren gibt es in Heiligenhaus das System der "Einsatz-PKW": Drei Feuerwehrmitglieder führen einen PKW in ihrem Berufs- und Privatleben nach einem Dienstplan mit und sind jederzeit für die Feuerwehr abrufbereit. Bei einem Alarm rücken tagsüber Angestellte der Technischen Betriebe (zugleich Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr) mit dem Löschfahrzeug zur Einsatzstelle aus.

Die Fahrer der EPKW werden gleichzeitig alarmiert und fahren mit Blaulicht ebenfalls direkt zum Einsatzort - ihre Schutzkleidung haben sie im Auto dabei. Sie sparen so wertvolle Zeit, denn sie müssen sich nicht erst zur Wache begeben, sich dort ausrüsten um dann wieder mit einem Fahrzeug auszurücken. Feuerwehr von jung bis alt am Tisch vereint. Mit an den Tischen saßen ebenso die 35 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. "Wenn wir die Jugendfeuerwehr nicht hätten, dann säße heute über Hälfte der Einsatzabteilung nicht hier. Immer wenn von euch jemand übertritt, freuen wir uns, dass wir Nachwuchs aus den eigenen Reihen bekommen. Ihr wisst schon, wie Feuerwehr funktioniert und ihr kennt unsere Stadt", stellte Vollmar fest.

Engagierte Bürger sorgen für die Sicherheit in Heiligenhaus "Brechen in den sozialen Bereichen, im Sport, in der Kirche, im Vereinsleben, Ehrenamtler weg, so ist das für die betroffenen Bereiche schwer zu verkraften, aber es hat keine direkte Auswirkung auf die Sicherheit der Kommune. In Heiligenhaus sind wir noch in der glücklichen Lage, dass wir Feuerwehrarbeit ehrenamtlich leisten können. Und sie dürfen mir glauben: Es bedeutet eine große Anstrengung aller Einsatzkräfte, diese Aufgabe zu meistern", sagte Feuerwehrchef Ulrich Heis in Richtung der anwesenden Vertreter aus Rat und Verwaltung. "Wir als Freiwillige Feuerwehr betrachten uns als ein mittelständisches Unternehmen, bei dem gilt: Die Firmenleitung, also Sie, stellen und finanzieren die erforderliche Ausstattung von A bis Z, vom Schutzstiefel bis zur Schließanlage. Die Mannschaft stellt ihr Wissen und ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung. Beides zusammen schafft die erforderlichen Voraussetzungen für die Sicherheit der Bürgerschaft." Im Anschluss an den offiziellen Teil nahm die Feuerwehr aus den Händen von Bürgermeister Heinisch die Schlüssel für ihre drei neuen Einsatzfahrzeuge entgegen.

(RP)
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