Ratingen SPD fordert preisgünstiges und bezahlbares Wohnen in Ratingen

Ratingen · Die Nachfragesituation auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt, insbesondere im Segment bezahlbaren Wohnraums, ist in Ratingen nach wie vor problematisch, verstärkt gilt dies für Sozialwohnungen und barrierefreien (bezahlbaren) Wohnraum.

Dass der Bestand durch Auslaufen der Sozialbindung immer geringer wird, ist seit Jahren bekannt und hat auch schon zu mehreren Ratsbeschlüssen geführt, die trotz Einstimmigkeit nie zu einem Handeln geführt haben. Der Bericht aus dem Kreis hat diesen Umstand noch einmal vor Augen geführt, betont SPD-Fraktionschef Christian Wiglow. In Ratingen habe man einen Rückgang von 5.432 Sozialwohnungen in 2001 auf 2.352 in 2025 zu erwarten, was einem Rückgang um rund . 57 Prozent entspreche.

"Preisgünstiges und bezahlbares Wohnen ist das große Thema, in dem sich in Ratingen endlich etwas bewegen muss", betont er, "wir erwarten, dass diesem Thema endlich die notwendige Priorität in der Verwaltung und der Politik zugestanden wird." Die Verwaltung arbeitet zwar dem Vernehmen nach an einer Liste von möglichen Flächen und käme damit einem recht alten Ratsbeschluss nach, geeignete Flächen für sozialen Wohnungsbau in Ratingen zu ermitteln und die Voraussetzungen für eine Umsetzung sozialen Wohnungsbaus darzustellen.

Doch dies sei nur die eine Seite der Medaille, so der Politiker. In Ratingen fehle es an einem politischen Konsens, endlich mehr für bezahlbaren und sozialen Wohnungsbau zu tun: Anders sei es auch nicht zu erklären, dass beim Projekt "Alte Feuerwache" allen anderslautenden Bekundungen zum Trotz durch die von BU und CDU forcierten Festlegungen zur Nutzung, zur Einbindung klassischer Investoren und letztendlich auch zum Grundstückspreis die Chance für bezahlbaren Wohnraum und erst recht für Sozialwohnungen "trickreich torpediert werden soll", erklärt Wiglow.

Und für andere Potenzialflächen könne man vermuten, dass die "unheilige Allianz aus CDU und BU" auch hier fadenscheinige Gründe finden werde, "die Bebauung so zu verteuern, dass Sozialwohnungen verhindert werden können". Das habe der Hauptausschuss in seiner jüngsten Sitzung gezeigt.

Sozialer Wohnungsbau scheitert nicht am Geld, denn dafür wird viel zu viel der Fördermittel ungenutzt zurückgegeben - mit steigender Tendenz bald die gesamte Summe, die in Ratingen hätte investiert werden können, wie die Zahlen des Kreises belegen: Die Fördermittel des Landes stehen für Mietwohnungsbau zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums, Eigentumsförderung und Bestandsförderung wie die Schaffung von Barrierefreiheit zur Verfügung. Davon wurden in 2013 noch nicht einmal 36 Prozent kreisweit abgerufen. In Ratingen faktisch nichts. "Und die Folgejahre sehen kaum besser aus", so Wiglow.

Wiglows Fazit: Da können Land und Bund noch so viele Förderprogramme auflegen, die immer attraktiver werden, wenn der Wille zur Umsetzung vor Ort fehlt.

(RP)
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