Reitsport Heimische Reiter beim M-Springen ganz vorne

Ratingen · Das Finale war der Höhepunkt des Turniers auf Gut Volkardey. Für die Gastgeber belegte Friederike Paradies den zweiten Platz.

 Die Ratingerin Friederike Paradies auf Arnika blieb in der Finalrunde ohne Fehler und kam am Ende auf den zweiten Platz.

Die Ratingerin Friederike Paradies auf Arnika blieb in der Finalrunde ohne Fehler und kam am Ende auf den zweiten Platz.

Foto: Achim Blazy

Die Routine hat gesiegt und als letzter Starter in der Siegerrunde ist Simon Berchem an die Spitze gesprungen. Im Sattel seines Erfolgspferdes Warna bewies der Mettmanner in den entscheidenden Sekunden des M-Springens auf Gut Volkardey Nervenstärke und ließ die gesamte Konkurrenz mit einer fehlerfreien Runde in 38,99 Sekunden hinter sich.

Bis zum letzten Hindernis hatten die Zuschauer auf der voll besetzten Tribüne die packende Finalrunde verfolgt und Friederike Paradies die Daumen gedrückt. Die Vielseitigkeitsreiterin vom gastgebenden Reitverein Volkardey blieb im anspruchsvollen Normalparcours mit einem flüssigen und auch stilistisch sehr korrekten Ritt als erste Starterin ohne Fehler und qualifizierte sich damit für die Siegerrunde. Mit ihrer erst neun Jahre alten Stute Arnika fiel ihr damit die etwas undankbare Aufgabe zu, das Finale zu eröffnen und die folgenden Paare mit einem guten Ergebnis unter Druck zu setzen. Die Amazone nahm die Herausforderung an und überwand die sieben Sprünge der Siegerrunde ohne Abwurf und in schnellen 40,50 Sekunden.

"Meine Stute ging sehr gut, obwohl wir eigentlich keine Spezialisten im Springen sind. Trotzdem habe ich versucht, schnell zu reiten. Arnika war sehr vorsichtig, unglaublich konzentriert, sehr aufmerksam an den Hilfen. Sie wollte keinen Fehler machen", lobte die Zweitplatzierte. Im ersten Moment ärgerte sie sich zwar ein wenig, so knapp am Sieg vorbeigesprungen zu sein, doch dann überwog die Freude über den gelungenen Turniertag. "Mit dem zweiten Platz bin ich mehr als zufrieden und ich gönne Simon Berchem den Erfolg. Er ist auch sehr gut geritten", sagte die Ratingerin.

Etwas Pech hatte Theresa Dietz. Mit ihrem Spitzenpferd Carefino gelang der Amazone (startet für Düsseldorf, trainiert aber auf Gut Volkardey) der schnellste Ritt der Siegerrunde. Sie setzte auf Risiko, wendete den Wallach ganz eng, kam dadurch etwas zu dicht an das letzte Hindernis - und die Stange fiel. "Das kann immer passieren, wenn es schnell gehen soll. Sie ist sehr gut geritten, es war ein wenig Pech", sagte der Vorsitzende Theodor Leuchten zum Auftritt des Paares vor heimischer Kulisse.

Etwas zu viel Vorsicht kostete dagegen Sarah Zermen die Teilnahme an der Siegerrunde. Mit ihrem Escaderro blieb die Monheimerin zwar fehlerfrei, war jedoch im Normalparcours mit 55,61 Sekunden einen Wimpernschlag zu langsam, um sich noch für das Finale zu qualifizieren.

Im Umlauf hatte Parcours-Chef Jochen Schmitz den Startern bereits einiges abverlangt. Seine technisch anspruchsvollen Distanzen erforderten viel reiterliches Geschick und die entsprechende Erfahrung. Nicht alle waren diesen Anforderungen gewachsen. "In der Halle folgen die Hindernisse viel schneller aufeinander als draußen und von der stimmungsvollen Kulisse auf den Rängen hat sich das eine oder andere weniger routinierte Pferd auch ablenken lassen", sagte Theodor Leuchten. Er war insgesamt jedoch sehr zufrieden mit den Leistungen der Starter im Parcours und im Viereck: "Simon Berchem ist ein würdiger Sieger. Er hat seine Routine und die Erfahrung des Pferdes ausgespielt und verdient gewonnen. Wir haben aber auch in der M-Dressur und in den Prüfungen der unteren Klassen einige sehr gute Ritte gesehen."

Besonders freute den Gastgeber der zweite Platz von Martin Pfeiffer mit Soreldo in der M-Dressur hinter Christina Hoffmann und Finley vom Reitclub Bergerhof. "Martin Pfeiffer hat nach seiner Ausbildung bei Johan Zagers seine Gesellenzeit auf Gut Volkardey verbracht. Es ist schön, dass er seine Laufbahn erfolgreich fortsetzt", betonte Leuchten. Der Organisator konnte mit seinem großen Helferteam im Hintergrund den Reitern trotz widriger Witterungsverhältnisse optimale Bedingungen und beste Bodenverhältnisse bieten - als Basis für erfolgreichen Sport.

(domi)
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