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Lokalsport Neu-Eröffnung: Freunde bearbeiten Schlittschuhe wie bei den Profis

Ratingen · Diese drei Männer sind im wahrsten Sinne Feuer und Flamme für ihr Hobby. "Was gibt es Schöneres, als mit seinem größten Hobby Geld verdienen können", sagen sich Christoph Köster sowie die Brüder Thomas und Christian Müller. Seit der Kindheit spielen die drei Freunde Eishockey. Sie haben zusammen fast 70 Jahre Erfahrung mit ihrem Sport auf dem Buckel und starten nun an einem der traditionsreichsten Orte der Ratinger Eishockeyszene durch. Gleichzeitig bedeutet das aber auch so etwas wie Abschied von einer Legende.

 Experten: Christian Müller, Thomas Müller und Christoph Köster (von vorne) wissen, wie sie Schlittschuhe behandeln müssen.

Experten: Christian Müller, Thomas Müller und Christoph Köster (von vorne) wissen, wie sie Schlittschuhe behandeln müssen.

Foto: Achim Blazy

Denn für die Familie Lerschmacher ist im Sportshop in der Eishalle Schluss. Generationen von Ratingern haben die "Lerschis" bei den öffentlichen Laufzeiten Schlittschuhe geliehen, doch Ende der abgelaufenen Eissaison war Feierabend. Thomas Lerschmacher hat das Geschäft aufgegeben. "Als Christian davon gehört hat, hat er uns gefragt, ob das nicht etwas für uns wäre", erzählt Köster, der im normalen Leben Berufs-Feuerwehrmann ist. Aus einer ersten Idee entwickelte sich schnell ein Plan: "Warum sollten wir nicht das in die Tat umsetzen, womit wir uns mehr als die Hälfte unseres Lebens beschäftigen?", fragte sich Thomas Müller. Er wird den größten Teil der Öffnungszeiten im Laden anwesend sein und dafür sogar seinen Job kündigen.

Mit familiärer und freundschaftlicher Unterstützung haben die Freunde in den vergangenen Wochen das komplette Ladenlokal im Eingangsbereich der Halle am Sandbach auf den Kopf gestellt: Ein neuer Boden wurde verlegt, die Wände haben einen Anstrich bekommen, dazu kommt eine andere Struktur mit größeren Regalen. "Vor allem die Leih-Schlittschuhe nehmen viel Platz weg. Deshalb haben wir dafür jetzt höhere Regale", erzählt Christian Müller. Fast 800 Paare der Größen 26 bis 48 stehen zur Verfügung. Der ganze Stolz der Neu-Einzelhändler befindet sich allerdings in der Mini-Werkstatt im hinteren Teil des Ladenlokals.

"Wir haben für die Schlittschuhe eine Schleifmaschine gekauft, die die Kufen auf den Millimeter genau so herrichtet, wie es sein soll. Damit wird bei Profivereinen gearbeitet", sagt der 28-jährige Köster stolz. Und so soll der Verleih und das Schleifen die Hauptumsatzquelle des kleinen Betriebes werden. Den Shopbereich gibt es aber weiter, wie Christian Müller betont: "Der Bereich Ausrüstung für Kinder und Jugendliche ist besonders beratungsintensiv. Und darauf möchten wir uns spezialisieren, den Nachwuchs und die Eltern durch intensive Beratung an unserer Erfahrung teilhaben lassen." Zieht Eishockey denn in Ratingen denn heutzutage überhaupt noch? Da sind sich die drei sofort einig: "Natürlich, Ratingen ist und bleibt eine Eishockeystadt."

(wol)
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