Ratingen Tünkers: Ratingen muss beste Mittelstadt Deutschlands werden

Ratingen · Das war mal eine Ansage beim bestens besuchten Neujahrsempfang der CDU Mitte im Museum der Stadt Ratingen: Es sprach Olaf Tünkers, der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Ratingen (UVR) und Geschäftsführer der Tünkers Maschinenbau GmbH, die im Bereich der Automobilzulieferer sehr erfolgreich unterwegs ist.

 Gemeinsamer Auftritt beim CDU-Neujahrsempfang (v. l.): Heidelore Brebeck, Wolfgang Diedrich, Dirk Wittmer und Gastredner Olaf Tünkers.

Gemeinsamer Auftritt beim CDU-Neujahrsempfang (v. l.): Heidelore Brebeck, Wolfgang Diedrich, Dirk Wittmer und Gastredner Olaf Tünkers.

Foto: A. Blazy

Der Diplom-Ingenieur skizzierte in seinem Gastbeitrag seine persönlichen Visionen für die Zukunftsstadt Ratingen - und die haben es in sich. Ratingen habe das Zeug, beste Mittelstadt Deutschlands zu werden, so der Unternehmer, dies müsse das Ziel sein.

Ratingen sei angesichts der Standortvorteile und der sehr guten Rahmenbedingungen zum Erfolg verdammt, betonte Tünkers vor mehr als 100 Gästen. Anders ausgedrückt: Die Stadt bleibt aktuell deutlich unter ihren Möglichkeiten. Man müsse die Abwanderung weiterer Firmen stoppen und den Wirtschaftsstandort stärken. Unternehmen aus den Bereichen Informationstechnik (IT), Automation, Mess- und Regelungstechnik seien in Ratingen zwar stark vertreten, doch auf diesen Feldern könne man noch deutlich mehr erreichen, betonte Tünkers, der in der Analyse der lokalen Wirtschaftsstruktur auch den Moderiesen Esprit nannte.

Was ist also zu tun? Der Unternehmer denkt unter anderem daran, Ratingen zu einem Standort für Innovationen auszubauen - möglicherweise in Form eines Gründerzentrums. Tünkers geht es aber auch darum, die verkehrstechnischen Anbindungen zu verbessern, dazu gehört vor allem die Westbahn mit der so wichtigen Verbindung zwischen Duisburg und Ratingen. Tünkers kündigte dazu ein Gutachten im Auftrag des UVR an.

Den Absturz der Gewerbestandorte West und Tiefenbroich, die in erster Linie über alten Immobilienbestand verfügen, will er unbedingt vermeiden. Dass das alte Cemex-Gebäude dauerhaft ungenutzt bleibt, ärgert ihn sehr. Wie berichtet, war das Unternehmen nach Düsseldorf-Rath gezogen. Und nun wandert auch Balcke-Dürr ab.

Tünkers, der global unterwegs und lokal verwurzelt ist, ging es in seinem Vortrag vor allem um eine Innovationsoffensive. Dazu passte indirekt auch die Ankündigung von Bürgermeister Klaus Konrad Pesch, den Breitbandausbau in der Stadt weiter zu forcieren.

Die Gäste der CDU Mitte, die sich politisch auch um den Stadtteil Tiefenbroich kümmert, nahmen die Anstöße des UVR-Vorsitzenden sehr interessiert zur Kenntnis. Wolfgang Diedrich, der Vorsitzende des wichtigsten Ortsverbandes der Ratinger Christdemokraten, hatte den Unternehmer vor einigen Monaten angesprochen und um einen Gastvortrag gebeten - eine gute Idee.

Die Ratinger CDU, so betonte Diedrich, starte nun in ein Jubiläumsjahr. Man werde nämlich 70 Jahre alt. Das soll am 2. Oktober groß gewürdigt und gefeiert werden.

Zu den bunt gemischten Gästen des Neujahrsempfangs gehörte auch das Prinzenpaar. Notiz am Rande: Heiner I. ist CDU-Mitglied.

(RP)
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