Heiligenhaus Umzugspläne stoßen auf Widerstand

Heiligenhaus · Während die Oberilper Grundschule wegen Raumnot den Standort wechseln will, formiert sich bei den Ilpern Protest gegen den Wegzug.

 Die Räume der kürzlich geschlossenen International School Am Sportfeld wären ideal für die Grundschule Regenbogen.

Die Räume der kürzlich geschlossenen International School Am Sportfeld wären ideal für die Grundschule Regenbogen.

Foto: achim blazy

Im Jahr 2008 wurde der Grundschulstandort Unterilp aufgegeben. Die Schüler, die hier nicht mehr unterrichtet werden, besuchen nun vornehmlich die Oberilper Grundschule Regenbogen - und besuchen damit irgendwie doch auch wieder die Unterilper Grundschule. Denn neben dem Sportunterricht finden dort auch Fördermaßnahmen und der offene Ganztag statt, für beides ist im Hauptgebäude an der Hunsrückstraße kein Platz.

"Nicht optimal", findet die Schulleitung dies für den pädagogischen Alltag und hat - gemeinsam mit der Schulpflegschaft - den Umzug beantragt (RP berichtete). Die Schülerzahlen sind, nicht zuletzt wegen der Schließung der Unterilper Grundschule, konstant hoch. Die Räume der ehemaligen Hauptschule sowie der jüngst geschlossenen International School am Sportfeld seien passend, sagt Schulleiterin Ellen Schieferstein und unterstrich im Schulausschuss den Wunsch nach einer zeitnahen Entscheidung, da hinter so einem Umzug ein immenser Aufwand stecke.

"Geht es nach uns, würden wir gerne schon in den nächsten Sommerferien umziehen", sagte sie der RP. Im Schreiben der Schulpflegschaft betonen die Elternvertreter die Notwendigkeit, "da sich viele Eltern über Jahre hinweg über den schlechten Zustand der Grundschule Regenbogen beschwert haben und immer noch beschweren". Die Eignung des vor kurzem noch genutzten Objektes in der Wassermangel bestätigte der Technische Beigeordnete Harald Flügge. Es sei barrierefrei gebaut und somit leicht im Rahmen der Inklusion nutzbar.

Das bestätigte nun auch ein Gutachter im Immobilienausschuss. Eine Erhaltung und Nutzung der Räumlichkeiten sei unbedingt zu empfehlen. Trotz fehlender umfangreicher Informationen von der Verwaltung, wie von den Parteien bemängelt, wurde der Antrag mit acht Ja-Stimmen zu sechs Nein-Stimmen mit Ergänzungen vom Schulausschuss auf den Weg gebracht.

Weitere Schritte: Erstellung einer Vorlage zur Sondersitzung des Ausschusses Bildung und Sport; Weiterleitung der Vorlage an den Haupt- und Finanzausschuss und den Rat. Ein "Startbeschluss", wie Flügge erklärte - für einen Prozess, bei dem man durch die Vernetzung mit den anderen Bereichen zu einem guten Ergebnis käme.

Die SPD hat der Verwaltung nun einen umfangreichen Fragen- und Forderungskatalog als Hausaufgabe mitgegeben und will dabei unter anderem wissen: Wie könnte sich die geplante Maßnahme auf die Schullandschaft auswirken? Welche Folgen ergeben sich für die Stadtteilentwicklung und insbesondere für die Stadtteilsozialarbeit? Welche Auswirkungen ergeben sich für Schüler und Eltern? Einige von diesen Plänen überraschten Eltern haben nun in der Ober- und Unterilp eine Unterschriftenaktion gegen den Wegzug gestartet, wie Heidi Busse von der Bürgergemeinschaft Oberilp erklärt. Schon in der nächsten Woche sollen die Unterschriften an den Bürgermeister übergeben werden. "Neben Eltern, die ihr Kind hier im Stadtteil beschult haben möchten, wollen auch zahlreiche andere Bewohner den Wegzug der Schule, auch aus Unterilp, durch ihre Unterschrift verhindern."

(RP)
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