Kreis Mettmann Verbraucherschutz findet Schimmel in Bäckerei

Kreis Mettmann · Das Amt für Verbraucherschutz des Kreises Mettmann hat 2014 mehr als 2100 Betriebe kontrolliert. Meist gibt es nur kleine Beanstandungen, ab und an aber auch haarsträubende Mängel, die ein Bußgeld nach sich ziehen. Wenn Verbraucher XY heute Morgen in die Bäckerei YZ irgendwo im Kreis Mettmann kommt - weiß er vielleicht nicht, dass es genau in dieser Bäckerei hinter den Kulissen im vergangenen Jahr ziemlich ekelig aussah.

"Die Backstube war mit Staub und mit Gespinsten verschmutzt. Der Bodenbereich des Gärschranks war massiv klebrig verdreckt. Der Verdampfer im Deckenbereich war mit kristallartigen Ablagerungen behaftet" - man mag es gar nicht glauben, was die Kontrolleure des Amtes für Verbraucherschutz dort so alles gesehen haben. Nimmt man noch den Innenboden der Kühlzelle dazu, der "eine massive klebrige Schicht" aufwies, kann man sich vorstellen, dass die Inhaber der Bäckerei nach der Kontrolle etwas mehr mit Putzen als mit Backen beschäftigt waren.

"Heute wird in dem Betrieb wieder produziert", sagt Amtsleiterin Dorothea Stangier. Die Mängel wurden beseitigt, dazu kamen noch Gebühren von 860 Euro. Dabei sei der kontrollierte Bäckereibetrieb kein Einzelfall. In zwei Großbäckereien im Kreis Mettmann wurden noch weitaus größere Mängel festgestellt. Unter anderem wurde eine tote Ratte in einer Falle gefunden sowie völlig verdreckte Teigrührgeräte. In einem Fall sei so ein Bußgeld von fast 16 0000 Euro fällig geworden.

Im gesamten Jahr 2014 haben die Mitarbeiter des Amtes für Verbraucherschutz 2166 Betriebe kontrolliert, die Lebensmittel herstellen. Dabei wurden 260 Mal Verwarngelder in maximaler Höhe von jeweils 70 Euro erhoben. Dazu kamen 84 Ordnungswidrigkeitsverfahren, die teilweise auch zu Bußgeldbescheiden führten. Die eingangs geschilderten Zustände in den Bäckereien registriert das Amt unter der Rubrik "besondere Fälle." Im Kreis Mettmann gibt es allerdings nur noch 25 Fleischereien und 31 Bäckereien mit eigener Herstellung. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Verstöße jedoch weniger geworden. Die Hygienemängel sind allgemein rückläufig.

Das Amt kümmert sich aber auch um den Tierschutz. Es gab 451 Beschwerden über Tiere in privater Haltung. 2014 mussten zwei Hunde, neun Katzen, drei Ziegen, 26 Kaninchen, eine brütende Henne, vier Schafe und drei Frettchen anderweitig untergebracht werden, zwei Mal wurde ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen. Drei Verfahren wurden mit Verdacht einer Straftat an die Staatsanwaltschaften weitergeleitet.

(wie)
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