Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Vom Abenteuer, einen Parkplatz zu finden

Ratingen · Park & Ride-Plätze sind in der Stadt Mangelware. Viele pendeln nach Ratingen - ein schlüssiges Konzept könnte die Stellplatzsuche erleichtern.

Park & Ride-Plätze sind in der Stadt Mangelware. Viele pendeln nach Ratingen - ein schlüssiges Konzept könnte die Stellplatzsuche erleichtern.

Ratingen, umgeben von drei Autobahnen, ist ein florierender Wirtschaftsstandort mit großen Firmen. Normalerweise sollte die Stadt gut erreichbar sein, doch angesichts der katastrophalen Baustellen-Situation kann man von schnellen Verkehrsverbindungen zurzeit überhaupt nicht sprechen.

Und dann gibt es da noch ein weiteres Problem: Ist man erst einmal in der Stadt angekommen, beginnt die Suche nach einem Stellplatz. Im Innenstadtbereich tun sich tagsüber kaum freie Parklücken auf. Die Not ist also groß. Das ruft den Arbeitskreis Verkehr der Agenda 21 auf den Plan. In diesem Gremium sitzen Menschen, die sich für intelligente und umweltschonende Lösungen einsetzen.

Karl-Heinz Beißwenger, Mitglied des Arbeitskreises, fordert den deutlichen Ausbau von Park & Ride-Plätzen. Er nennt ein Beispiel: Am Bahnhof Ost herrsche eine "seltsame Situation" vor. Für die Firma Balcke-Dürr reservierte Parkplätze gebe es quasi direkt am Bahnsteig: Das Areal, das durch eine Schranke abgetrennt sei, werde aber kaum genutzt. Paradox: Bedarf ist ohnehin nicht mehr da, denn die Firma ist aus Ratingen fast vollständig weggezogen. Öffentliche Parkplätze, die es direkt gegenüber vor dem Bürogebäude gibt, seien meistens voll belegt, so Beißwenger.

Es sollte doch machbar sein, die verschiedenen Grundstückseigentümer an einen Tisch zu bringen und Park & Ride zu ermöglichen, unterstreicht er.

Ähnlich angespannt sei die Lage in Hösel. Der Parkraum am dortigen Bahnhof sei während der Woche hoffnungslos überfüllt, insbesondere der Parkplatz auf der Nordseite (Richtung Düsseldorf).

Man kann davon ausgehen, dass viele Pendler also weiter mit dem Auto zur Arbeit fahren, weil am Bahnhof kein Stellplatz zu finden ist. Der Unternehmensverband Ratingen (UVR) hatte in einer Umfrage unter Mitarbeitern bereits herausgefiltert, dass viele Pendler gerne Park & Ride-Plätze in Anspruch nehmen würden. Ein weiterer Trend: öffentliche Verkehrsmittel nutzen und dann aufs Rad umsteigen. Viele Berufstätige würden das gerne tun - doch ihnen fehlt die Möglichkeit dazu.

Von durchdachten Konzepten ist man noch weit entfernt. Neue Park & Ride-Flächen könnten den Druck ein wenig abfedern. Also Tempo, Tempo: Es ist allerhöchste Zeit für eine Lösung.

(RP)
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