Remscheid 22-Meter-Turm am DOC ist kein Muss

Remscheid · Projekt-Entwickler Henning Balzer stellte sich im vollen Lenneper Rotationstheater den Fragen der Bürger.

Zum Treffen mit Henning Balzer, Projektentwickler des DOC-Investors McArthurGlen, platzte das Rotationstheater aus allen Nähten. Lennep Offensiv hatte ob des erwarteten Andrangs seinen monatlichen Stammtisch ins Lenneper Kellertheater verlegt. "Was verändert sich für unser Städtchen? Welche Perspektiven bringt das DOC für uns?", wandte sich Vereinsvorsitzender Thomas O. Schmittkamp an Henning Balzer. Dabei machte Schmittkamp klar, dass es beim Thema DOC wohl nur noch um das "Wie?" und nicht mehr um das "Ob" geht. "Unsere Vertreter im Rathaus haben das Ding abgesegnet. Jetzt geht es nur noch um die Inhalte." Henning Balzer präsentierte das Marketing-Konzept für das Projekt und stellte sich dann den Fragen der Besucher.

Wie wird das Outlet-Center und der Standort Lennep beworben?

McArthurGlen wird seine komplette Marketingmaschine anwerfen. Besucher aus einem Radius von 90 Minuten Anfahrtzeit sollen angesprochen werden. "Weiterhin wollen wir uns im besonderen Maße um die internationalen Touristen bemühen", führte Balzer aus. Dazu gebe es Kooperationen mit Reiseveranstaltern in aller Welt.

Wie soll im Center über die Lenneper Altstadt und die touristischen Ziele in der Region informiert werden?

In einer Einheit mit der zentralen Center-Info soll es einen Anlaufpunkt für auswärtige Gäste geben. Hier könnten aber nicht die Center-Mitarbeiter tätig sein, sondern Ortskundige. Mitarbeitende der Stadtverwaltung könnten diese Aufgabe übernehmen.

Wie soll das Center heißen?

Designer Outlet Remscheid. Da legte sich der Vertreter des Investors fest.

Wie wird der Einzelhandel in Lennep durch die Bauphase belastet?

"Wir haben uns über den Bauablauf noch keine Gedanken gemacht", räumte Balzer ein. Bestehende Parkplätze sollten aber solange wie möglich erhalten bleiben.

Im Moment macht ganz NRW mit Staus auf den Autobahnen von sich reden. Auch die Brücke an der Trecknase ist in die Jahre gekommen. Hat der Investor bezüglich der vielen Baustellen und möglicher weiterer Straßensanierungen eine längere Anfahrtzeit seiner Kunden eingeplant?

"Ich gehe davon aus, McArthurGlen ist bewusst, dass da einiges im Argen ist", sagte Bezirksbürgermeister Markus Kötter. Generell verwies er aber bei Fragen zum Verkehr auf die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Lennep, wo das neue Verkehrskonzept öffentlich besprochen werden soll. Für den Investor sei die Verkehrsinfrastruktur enorm wichtig. "Wir können keine Investitionen tätigen, wenn unsere Kunden im Dauerstau stehen. Alle diesbezüglichen Verbesserungen werden von uns mitfinanziert", sagte Balzer.

Reicht nicht ein Turm, nämlich der der historischen Feuerwache, auf dem DOC-Gelände aus?

Der in den aktuellen Planungen vorgesehene Aussichtsturm diene als gestalterisches Highlight und nicht als Werbemaßnahme. Um dort Leuchtreklame vorzusehen, müsse er viel höher als 22 Meter sein. Der Turm sei eine Option, kein Muss. Werde er mehrheitlich abgelehnt, werde er nicht gebaut, betonte Henning Balzer.

Befürchtet der Investor Konkurrenz durch den Online-Handel?

Das Internet bediene die Bequemlichkeit der Kunden, ein Outlet-Center schaffe dagegen die soziale Komponente, indem es für ein Einkaufserlebnis sorge. "Mittelmaß im Einzelhandel ist nicht mehr gefragt." Das DOC brächte die Chance, dass jährlich bis zu zwei Millionen Menschen Lennep und die Region besuchten. "Was der lokale Einzelhandel daraus macht, ist dann seine Sache", befand Henning Balzer.

Ist eine neue Bürgerbefragung ausgeschlossen?

"Wir sind in einem Planungsstadium angelangt, in dem wir dem Investor eine neuerliche Bürgerbefragung nicht zumuten können", sagte Markus Kötter. Er persönlich geht davon aus, dass die Befragung ohnehin pro DOC ausfallen werde. "Es werden ja nun mal nicht nur die Lenneper befragt." Das Ergebnis der Kommunalwahl habe die befürwortenden Parteien bestätigt. Denn die Linke als DOC-Gegner habe aus ihrer Ablehnung kein Kapital schlagen können.

Montag, 1. Dezember, tagt die Bezirksvertretung Lennep um 17.30 Uhr im Saal der Lebenshilfe am Thüringsberg .Thema ist das neue DOC-Verkehrskonzept und der Flächennutzungsplan.

(RP)
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