Remscheid Abenteuerliche Schatzsuche mit dem Smartphone

Remscheid · Alternative zum Osterspaziergang: Geocaching nimmt Handybesitzer mit auf digitale Schnitzeljagd.

Zeter und Mordio - die Kinder murren und stöhnen, wenn es am Feiertag nach draußen in die Natur gehen soll - "muss das sein?" Dabei ist doch ein Osterspaziergang, vielleicht sogar eine ganze Wanderung geplant. Nach dem Essen darf es ein bisschen Bewegung sein. Oder die nähere Umgebung lockt schon lange nicht mehr - jeder Wanderweg und Rungang ist wohl bekannt und vielfach begangen.

Dann kann das sogenannte Geocaching Abhilfe schaffen - es ist eine moderne Schatzsuche und Schnitzeljagd. Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: Auf öffentlichen Gelände - auf der Straße, in Parks, im Wald - haben Menschen wasserdichte Behälter, sogenannte Caches, was "geheimes Lager" übersetzt heißt, versteckt. In der Regel so, dass sie nicht auf den ersten Blick zu sehen sind. Die Behälter beinhalten ein kleines Notizbüchlein, das sogenannte Logbuch, und oft kleine Überraschungen wie Schlüsselanhänger und Spielfiguren. Die Koordinaten des Verstecks sind im Internet veröffentlicht.

Diese führen mit Hilfe eines GPS-fähigen Gerätes zu dem Ort, wo dann das Versteck gesucht werden kann. Nachdem der Behälter gefunden wurde, trägt sich der Finder in das Logbuch ein, kann eines der Gegenstände durch ein mitgebrachtes ersetzen und versteckt den Behälter an der gleichen Stelle. So kann ein Cache über einen langen Zeitraum von vielen gefunden werden. Das Suchen ist dabei das Ziel.

Dabei sind die Herausforderungen vielfältig und sehr unterschiedlich. Während einige Verstecke bequem mit dem Auto zu erreichen sind und schnell gefunden werden, müssen bei anderen geklettert, balanciert oder sogar geschwommen werden. Sie befinden sich auf Bäumen, im Gebirge, auf Inseln. Die Suche geschieht dabei immer auf eigene Gefahr. Es gibt sogenannt Multis, mehrere Caches, die wie bei einer Schnitzeljagd nacheinander entdeckt werden müssen und dann zu einem letzten Cache führen. Bei "Mysteries" müssen dagegen komplizierte Rätsel gelöst werden, damit das Versteck gefunden werden kann.

Geocaching existiert seit 2000 - durch die Freigabe der US-Regierung erhöhte sich die Genauigkeit der Positionsbestimmung per GPS-Signal für nichtmilitärische Nutzer von über 100 Meter auf etwa 10 Meter - und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. Mehrere Millionen Menschen auf der ganzen Welt betreiben Geocaching als Hobby. In fast allen Ländern gibt es Verstecke - es handelt sich um mehrere Millionen. Davon sind allein im Remscheider Stadtgebiet mehrere hundert verzeichnet. Es gibt also viel zu entdecken, und der Osterspaziergang muss nicht langweilig bleiben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort