Remscheid Alle Wege führen wieder zur "Trudi"

Remscheid · Am Internationalen Museumstag gab es im Werkzeugmuseum einen Zeitsprung von der Steinzeit in die Gegenwart.

 Markus Heip und die kleine Sofia an den Hebeln der Dampfmaschine im Deutsche Werkzeugmuseum.

Markus Heip und die kleine Sofia an den Hebeln der Dampfmaschine im Deutsche Werkzeugmuseum.

Foto: Jürgen Moll

Ein spannendes und vor allem auch sehr unterhaltsames Programm bot am Sonntag das Deutsche Werkzeugmuseum an: Anlässlich des Internationalen Museumstags hatten sich Mitarbeiter und Ehrenamtliche des Historischen Zentrums mächtig ins Zeug gelegt, um mit ihrem Angebot möglichst allen Altersgruppen gerecht zu werden. Mit Erfolg, denn die kostenlosen Führungen und anschließenden Workshops lockten am Sonntagmittag viele Besucher ins Museum.

Zur ersten Führung am Sonntagvormittag waren 15 Besucher, darunter drei Kinder, zusammengekommen, die Ulrich Horz, stellvertretender Museumsleiter, gekonnt routiniert durch die Ausstellung führte. Zwischen Werkzeugen aus der Steinzeit und den High-Tech-Geräten der heutigen Zeit schritten die Besucher interessiert lauschend und Fotos knipsend dem erzählendem Museumsleiter hinterher. Die Kinder hatten Spaß, Werkzeuge an den einzelnen Stationen auszuprobieren, während die Erwachsenen die Entwicklung der Werkzeugverarbeitung betrachteten. "Eine ganz schöne Knochenarbeit war das", sagte ein Besucher beim Anblick der ersten schweren Schlagbohrer.

Im Verlauf der Führung gesellten sich weitere Besucher zur Gruppe, so dass beim großen Höhepunkt - der Vorführung der Dampfmaschine - gut doppelt so viele Zaungäste dabei waren. Museumspädagoge Markus Heip sorgte mit seiner lockeren Art für frischen Wind und ließ einige Kinder an die Hebel der alten "Trudi". So wird die alte Dampfmaschine aus dem Jahr 1906 liebevoll vom Museumspersonal genannt, "weil sie wie eine behäbige alte Dame ist", erklärte Heip.

Statt mit Dampf wird das im Durchmesser vier Meter große Schwungrad heute, zur Vorführung bei besonderen Anlässen, mit Strom in Bewegung gesetzt. Die Besucher staunten. Beim anschließenden Workshop über bergische Erzählungen als Papier- und Schattentheater versammelte der Museumspädagoge zehn Kinder um sich, die konzentriert an ihrer eigenen Geschichte mit den dazu passenden Figuren bastelten.

Die technikbegeisterten Brüder Hendrik (9) und Gerrit (6), die sich schon bei der Führung durch das Museum mit Mutter Beate Löhdorf interessiert gezeigt hatten, packte die Neugier beim Schattentheater. Die Jungs ließen sich beim Basteln nicht mehr stören. "Meine Jungs kennen sich gut mit Werkzeug aus", berichtete Löhdorf. Ausflüge zu alten Kotten gehören zu ihrem Freizeitprogramm.

Im Deutschen Werkzeugmuseum war die Wuppertaler Familie allerdings zum ersten Mal. Bereut haben sie den Besuch in der Nachbarstadt nicht. "Die Führung war interessant, und auch meine Söhne hatten wiedermal viel Spaß."

(sebu)
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