Remscheid Am Neuenkamp läuft's rund

Remscheid · Die Messerfabrik Neuenkamp hat sich auf Maschinenmesser spezialisiert. Mit ihren Produkten erzielt sie einen Jahresumsatz von 15 Millionen Euro und setzt sie bei einer Exportquote von 60 Prozent weltweit ab.

 Reiner Dörmbach, Technische Leitung (l.) und Rüdiger Uhlitz, Leitung Verkauf, zeigen beschichtete Auswerfringe aus legiertem Werkzeugstahl. Die Messerfabrik Neuenkamp produziert hauptsächlich Messer, die in diversen Maschinen der Industrie zum Einsatz kommen.

Reiner Dörmbach, Technische Leitung (l.) und Rüdiger Uhlitz, Leitung Verkauf, zeigen beschichtete Auswerfringe aus legiertem Werkzeugstahl. Die Messerfabrik Neuenkamp produziert hauptsächlich Messer, die in diversen Maschinen der Industrie zum Einsatz kommen.

Foto: Jürgen Moll

Seit 1925 ist die Messerfabrik Neuenkamp am selben Standort erfolgreich. "Wir haben uns Stück für Stück vergrößert, modernisiert und stets investiert", sagt Reiner Dörmbach, Prokurist und für die technische Leitung zuständig. An der Neuenkamper Straße kurz vor der Zufahrt in die Remscheider Innenstadt, ist ein hochmoderner Industriebetrieb angesiedelt, der nicht zuletzt aufgrund des Erfahrungsschatzes seiner Mitarbeiter in seinem Segment führend ist und seine Marktposition gefestigt hat.

Wachstumsmarkt Transformatoren

Eine Luftaufnahme zeigt, wie die Betriebsstätten sukzessive in Richtung Fichtenhöhe gewachsen sind. Die Messerfabrik Neuenkamp stellt Maschinenmesser her, die im Automobilbereich, in der Elektroindustrie und in Stahlservicecentern zum Einsatz kommen. "Wir sind hoch technologisiert und liefern an hoch technologisierte Betriebe", erklärt Verkaufsleiter Rüdiger Uhlitz.

Ein Zuwachsmarkt sei der Bereich Transformatoren. Siliziumbleche zum Beispiel, wie sie bei der Produktion von Photovoltaikanlagen zum Einsatz kommen, werden häufig mit den hochpräzisen Produkten aus der Messerfabrik Neuenkamp geschnitten. Das Besondere dabei: Die Toleranzen der Schneidwerkzeuge bewegen sich in einem Bereich, der für das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmbar ist.

Das Unternehmen ist mit seinen Qualitätsprodukten weltweit gefragt. Mit 15 Millionen Euro Jahresumsatz und einer Exportquote von 60 Prozent blickt man trotz unsicherer Konjunktur und Eurokrise positiv in die Zukunft. Zwar sei bei den Kunden der Preisverfall zu spüren, und auch die Konkurrenz aus Fernost dränge in den Markt. Gleichwohl könne man mit einem deutschen Qualitätsprodukt immer noch punkten. "Unser Vorteil ist außerdem, dass wir uns nicht nur in Europa, sondern weltweit gut aufgestellt haben. Wir achten auf die wachsenden Märkte", erklärt Dörmbach.

Seit 1976 gehört die Messerfabrik zur Dienes Gruppe, die ihren Sitz in Overath hat. Innerhalb des Unternehmensverbunds nehme man mit den Industriemessern eine Sonderstellung ein, erklären die beiden Prokuristen. 87 Jahre nach Firmengründung seien die räumlichen Kapazitäten am Standort nun definitiv ausgereizt. Der Gedanke an einen Neubau schwebt also durchaus in den Köpfen der Geschäftsleitung. Möglichst möchte man dabei der Stadt Remscheid die Treue halten — auch wegen der Mitarbeiter, von denen ein großer Teil seit vielen Jahren zur multikulturellen Belegschaft gehört.

Neubau überlegt

Ein so gutes Betriebsklima und Know-how in einem ganz speziellen Fertigungsbereich sei nicht so schnell woanders zu finden. "Wir können uns gut vorstellen, am Standort Remscheid einen Neubau zu etablieren. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab — auch von der Unterstützung der Stadt", betont Uhlitz.

(bona)
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