Remscheid Auf Umwegen in die Kölner Straße
Remscheid · Wegführung an der Trecknase funktioniert. Einfallstor gleicht bisweilen einer Spielstraße. Bypass wird geöffnet.
Von links nach rechts: Wie am autofreien Sonntag wirkt die Kölner Straße im oberen Bereich gestern um 10.30 Uhr. Weiter unten wird am Abzweig zur Hermannstraße die Sackgasse angezeigt. Hier fließt viel Verkehr ab. An der Kreuzung Trecknase richten Mitarbeiter der TBR eine Webcam ein. Sie wird bald Bilder von der Baustelle liefern. Rechts oder links heißt die Frage an der Borner Straße.
Foto: Röser (3), MoLl (2)Eine Runde Federball auf der Kölner Straße? Zumindest im oberen Teil war das gestern Vormittag eine realistische Option. Nur ab und zu verirrte sich ein Kleinlaster in die sonst so belebte Straße und dreht dann wieder ab. Das Einfallstor nach Lennep wurde in der Nacht zu gestern an der Kreuzung Trecknase abgeklemmt. Es gleicht 200 Meter hinter der Einmündung Hermannstraße (hier wird erstmalig die Sackgasse angezeigt) fast einer Spielstraße. So wird es nun für einige Zeit bleiben. Der Umbau der Trecknase - ein Millionenprojekt - hat begonnen.
Die Blechlawine sucht sich derweil andere Wege. Etwa über die Hermannstraße, wo mit Parkverboten Platz geschaffen wurde für den Begegnungsverkehr. Wer die Ringstraße herunterfährt, biegt vor der Tankstelle nach links in die Zeppelinallee und kommt dann über die Hermannstraße zur Kölner Straße. In umgekehrter Richtung fließt der Verkehr, der von der Hertie-Kreuzung kommt, hier wieder ab.
Die offizielle Route, ausgeschildert mit dem U 7-Umleitungsschild, nahmen gestern nur die Wenigsten, die sich in Lennep auskennen. Sie ist deutlich länger, führt am Stadion vorbei bis zur Hertie-Kreuzung, dann bergauf. Sie hat aber auch ihre Reize. Gestern bot sich bei schönstem Frühlingswetter etwa ein imposanter Blick in das frei gelegte Erdgeschoss des denkmalgeschützten Hertie-Gebäudes.
An der Trecknase selber lief der Verkehr am späten Vormittag nach einigen Anlaufschwierigkeiten im Berufsverkehr einigermaßen flüssig. Gerald Hein von den Technischen Betrieben lobte die Firma, die für die Verkehrsführung sorgt. Sie mache einen sehr guten Job. Auch zahle sich aus, dass die ortskundigen Autofahrer Ausweichstrecken nutzen, um den Baustellenbereich zu umfahren, etwa über die Intzestraße. "Dort ist jetzt mehr los, aber das ist gut so." Zudem beobachten die TBR, dass mehr Autofahrer für den Weg nach Lennep oder aus Lennep heraus in Richtung Alt-Remscheid die Abkürzung über die Autobahn A 1 nehmen.
Hein erwartet die kritischste Phase am heutigen Samstag zwischen 12 und 18 Uhr. Ab 12 Uhr steht dem Verkehr in Richtung Hackenberg nur noch eine Spur zur Verfügung. Ab 18 Uhr wird dann der sogenannte Bypass über den Tenter Weg, der in der Nacht auf Freitag kurz mal geöffnet war, endgültig in Betrieb genommen, um die Autofahrer in Richtung Bergisch Born und Hückeswagen vor der Kreuzung abzuleiten. Die Straße Trecknase wird zur Einbahnstraße, ist von der Borner Straße aus nicht mehr zu erreichen. Wer dorthin oder in den Tenter Weg will, muss einmal um den Pudding, also erst in Richtung Remscheid fahren, sich auf der B 229 links einordnen und dann nach wenigen hundert Metern links über den betonierten Mittelstreifen in den Bypass hinein. Mitarbeiter von TBR und Ordnungsamt sind am Wochenende im Baustellenbereich unterwegs und haben ein Auge darauf, wie der Verkehr läuft, berichtet Hein. Sollten Probleme auftreten, könne man schnell reagieren.
