Remscheid DOC-Mitsprache - ein nüchternes Verfahren

Remscheid · Die Offenlage der Pläne zum Designer Outlet Center läuft. Die Bürger können Anregungen und Bedenken äußern.

 Dieser Architektenentwurf zeigt den Eingang zum DOC an der Ring-Rader-Kreuzung. Weil die Ladenzeilen auf gleichem Niveau liegen sollen, muss der DOC-Besucher an diesem Zugang einige Stufen erklimmen. Gut zu erkennen ist die Fußgängerbrücke zwischen Parkhaus und Einkaufsdorf (r.).

Dieser Architektenentwurf zeigt den Eingang zum DOC an der Ring-Rader-Kreuzung. Weil die Ladenzeilen auf gleichem Niveau liegen sollen, muss der DOC-Besucher an diesem Zugang einige Stufen erklimmen. Gut zu erkennen ist die Fußgängerbrücke zwischen Parkhaus und Einkaufsdorf (r.).

Foto: mcarthurglen

Ein Regal mit Ordnern, an der Flurwand darüber ein großer farbiger Plan und zwei kleinere Pläne - auf zwei Besucher wirkt die sogenannte Offenlage der Planungen zum Designer Outlet Center (DOC) im Fachdienst Stadtentwicklung eher ernüchternd: "Ist das alles? Wo ist denn die große Offenlage?", fragt Manfred Ruwiedel. Der Lenneper steht im Flur der Behörde an der Ludwigstraße 14. Er vermisse Architektenpläne. Sachgebietsleiter Andreas Huth reagiert auf die Bemerkung sachlich: "Das gehört nicht zur Offenlage."

Seit Montag bis zum 19. Juni sind Pläne und Erläuterungen zum DOC-Projekt öffentlich ausgelegt. Bürger sollen Einsicht nehmen, ihre Bedenken und Anregungen schriftlich äußern können. "So schreibt es das Baugesetzbuch vor", sagt Stadtplaner Claus-Peter Hübler. Der große Plan ist der neue Bebauungsplan, auf dem das Einkaufsdorf und das Parkhaus als Sondergebiet in Orange eingezeichnet sind - eine Originalurkunde mit Erläuterungen und Stempeln. Die beiden kleinen Pläne sind der alte und der neue Flächennutzungsplan von dem Gebiet. Öffentliche Drucksachen füllen die Ordner. Nicht mehr und nicht weniger müsse die Behörde innerhalb des Verfahrens bieten.

Manfred Ruwiedel aus der Brehmstraße und Volker Manderla, Anwohner der Spielberggasse, sind gegen das Bauprojekt und lassen im Gespräch mit Andreas Huth gleich ein wenig Dampf ab. Zu groß, städtebaulich unpassend, ganz und gar nicht umweltverträglich finden sie das Vorhaben des Investors Mc ArthurGlen. "Vor fünf Minuten haben ich meine schriftlich formulierten Bedenken hier abgegeben", sagt der Lenneper. Er sieht die ruhige Lage seines Hauses in der Spielberggasse in Gefahr, wenn DOC-Besucher anrollen. Ruwiedel fordert Untersuchungen über die zu erwartende CO2-Belastung durch den DOC-Verkehr. Gleichzeitig warnt er vor hohe Luftschadstoffen im Parkhaus.

Den Bebauungsplan schaut er sich genauer an. Wie hoch das Parkhaus vor seinem Einfamilienhaus in die Höhe ragen wird, fragt er. Sehr klein gedruckt sind die Höhenangaben einiger Punkte über den Meeresspiegel, etwas größer die Ziffern der erlaubten Bauhöhe - die Differenz ergibt rund zwölf Meter. Auch Ulrike Kern ist Anwohnerin - und Mitglied der Bürgerinitiative Lennep. Gestaltungsvorschläge, wie sie etwa Ex-Stadtplanerin Sigrid Burkhart für den Übergangsbereich zwischen DOC und Altstadt angeregt hatte, wolle sie nicht machen, sagt sie. "Ich lehne das Projekt ab." Sie und die beiden Herren kritisieren, dass die Offenlage nicht im Lenneper Baubüro erfolgt - es ist geschlossen. Die Resonanz sei noch schwach, sagt Hübler: "Wir stehen ja noch am Anfang." Außerdem stünden alle Unterlagen eins zu eins im Internet. Wer den Weg zum Amt scheut, klickt sich einfach durch.

(RP)
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