Remscheid Fallschirm für Drohnen entwickelt

Remscheid · Zwei Teams des Leibniz-Gymnasiums haben die Jury von "Jugend forscht" mit ihren Ideen überzeugt. Sie nehmen jetzt am Landeswettbewerb teil.

Außergewöhnliche Projekte und eine motivierte Nachwuchsforscherjugend - das ist in diesem Jahr das Geheimrezept des Leibniz-Gymnasiums. Gleich zwei Gruppen haben sich beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" durchgesetzt und nehmen nun am Landeswettbewerb teil.

Sowohl ein Dreierteam der AG "Jugend forscht" als auch ein Trio der AG "Schüler experimentieren" haben die Jury überzeugt. "Ich habe schon damit gerechnet", gibt Uta Öhl mit einem Lachen zu. Die Biologie- und Physiklehrerin betreut die Schüler bei den Projekten. Vom Enthusiasmus der jungen Sechstklässler ist sie besonders begeistert. Denn Ben Schröter (11), Ben Kegelbein (11) und Max Eberhardt (12) haben noch viele Ideen für ihr Bionik-Thema.

Die Anregung zu einem speziellen Propeller, den sie entwickelt haben, fanden sie in der Natur. "Wir haben uns von den Flugsamen inspirieren lassen, den Spitzahornsamen erforscht und die Form nachgebaut", erklärt Max. Im Testvergleich mit einem rechteckigen Modell fanden die Jungen heraus, dass die ahornsamenähnliche Struktur besser ist und eine sanfte Landung ermöglicht.

Mit dem Prinzip wollen sie eine Art Rettungsfallschirm für Drohnen bauen, die beim Funksignalverlust oder leerem Akku abstürzen. Das Rotationsprinzip, sagt Ben Schröter, ermögliche eine sanfte Landung. Aber auch eine Funsportart können sie sich für das Prinzip vorstellen.

Dass sie beim Wettbewerb ganz vorne liegen würden, hätten sie nicht erwartet, fügt Ben Kegelbein hinzu, dem das Forschen offenbar in den Genen liegt. Auf den Landeswettbewerb im Mai freuen sich die Nachwuchsforscher bereits.

Für das Projekt der Q2-Schüler gab Uta Öhl unbewusst die Initialzündung. Denn ihre auf der Terrasse ausgesetzten Stabschrecken überlebten und nahmen statt der normalen grünen Farbe eine braune an. Anton Pembauer (18), Finja Henke (18) und Gianluca di Bari (17), die im letzten Jahr bereits den zweiten Platz belegten, wollten diesem Phänomen auf den Grund gehen. Ihrem Projekt liegt die Epigenetik zugrunde. Dazu hat das Trio die DNA des Tieres isoliert und näher angeschaut. Das Sequenziergerät, das die vollständigen Daten zum Genom liefert, konnten die angehenden Abiturienten über die Lux-Stiftung finanzieren.

"Das Genom bleibt, wie es ist, so wie ein Buch, in dem alles drinsteht. Nur die aufgeschlagenen Seiten ändern sich", erklärt Henke das Prinzip. Die Drei versuchen herauszufinden, welches Gen dafür verantwortlich ist, dass die Stabschrecken die braune Farbe annehmen. "Wir wollen natürlich weiterkommen. Aber die Forschung steht im Mittelpunkt", sagt di Bari. Nächste Woche entscheidet sich, ob sie es mit ihrer bisher einmaligen Forschung sogar ins Bundesfinale schaffen.

Informationen im Internet: www.jugend-forscht.de

(lupi)
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