Remscheid Feuerwehr spendet für Notfallseelsorge

Remscheid · Die Löscheinheit Hasten unterstützt mit Erlösen aus dem Feuerwehrfest die Ausbildung für die Helfer "für die Seele".

 Große Freude über eine kleine, aber wichtige Spende der Freiwilligen Feuerwehr Hasten: Feuerwehrchef Guido Eul-Jordan , Christian Breitenborn, Notfallseelsorger und Koordinator Ulrich Geiler und Björn Ziebehl.

Große Freude über eine kleine, aber wichtige Spende der Freiwilligen Feuerwehr Hasten: Feuerwehrchef Guido Eul-Jordan , Christian Breitenborn, Notfallseelsorger und Koordinator Ulrich Geiler und Björn Ziebehl.

Foto: nico hertgen

Es erscheint zwar auf den ersten Blick nicht viel, dennoch wiegt es mehr als gedacht: Die Freiwillige Feuerwehr Hasten hat 250 Euro an die Notfallseelsorge des Evangelischen Kirchenkreises Lennep gespendet.

Die Summe stammt aus dem Erlös vom Kaffee- und Kuchenverkauf vom diesjährigen Feuerwehrfest am Hasten. "Das Geld ist sonst für den Förderverein bestimmt. Aber uns nützt die beste Technik nichts, wenn die Seele nicht gesund ist", erklärt Löscheinheitsführer Björn Ziebehl.

Seit 1996 kümmern sich die Geistlichen aus den Evangelischen und Katholischen Gemeinden 365 Tage im Jahr um Betroffene und Angehörige bei einem Brand, Unfall, Suizidversuch oder bei der Überbringung von Todesnachrichten. "Die meisten Einsätze passieren auf Nachforderung vor Ort", erklärt Feuerwehr-Chef Guido Eul-Jordan.

Bei über 1200 Einsätzen waren die Notfallseelsorger mit den violetten Jacken vor Ort, um zu zuhören, Trost zu spenden. Zunehmend sind die Theologinnen und Theologen allerdings wegen des Stellenabbaus gerade am Wochenende auf Ehrenamtliche angewiesen, die helfen, dass der Bereitschaftsdienst besetzt ist, sagt Pfarrer Ulrich Geiler, der die Notfallseelsorge koordiniert. Umso wichtiger ist auch die scheinbar kleine Spende, mit der Geiler die Ausbildung, bei der man mit den Einsatzstrukturen vertraut gemacht wird, sichern möchte.

Der Pfarrer ist aber nicht nur Ansprechpartner für Betroffene, sondern auch für die Feuerwehrmänner selbst, die bei Einsätzen wie etwa bei dem Loveparade-Unglück in Duisburg ihre Eindrücke verarbeiten müssen. Ziebehl ist dabei vor allem ein Brandeinsatz im Altenheim am Hasten in Erinnerung. Die Hilfe der Seelsorger ist konfessionslos, freiwillig und anonym. "Jeder ist anders traumatisiert. Die Seele zu reparieren ist schwieriger als ein Beinbruch", sagt Eul-Jordan.

"Dem einem läuft das wochenlang über die Bettdecke, andere haben das am nächsten Tag verarbeitet", ergänzt Geiler. Inzwischen sei die Notfallseelsorge ein ganz selbstverständlicher Bestandteil, die Kameraden nehmen das Angebot gut an, berichtet Geiler, der auch Präventionsarbeit an Schulen und in der Ausbildung der Einsatzkräfte leistet. Die Präventionsveranstaltung in der Wache Hasten sei Anlass für die Spendenidee gewesen, erläutert Fördervereinsvorsitzende Christian Breitenborn.

Weitere Informationen zur Notfallseelsorge steht im Internet auf der Homepage des Kirchenkreises Lennep unter www.ekir.de.

(RP)
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