Wuppertal So klingt Wuppertal in Rap und Schlager

Wuppertal · "Wuppertal ist phonetisch gesehen ein gut klingendes Wort. Besser als Köln, Halle oder Bielefeld", sagt der Wuppertaler Musiker Björn Krüger. Einen Reim auf das Wort Wuppertal zu finden, ist nicht schwierig, die Liste möglicher Wörter lang. Auch Stadtteile wie Barmen und Elberfeld oder Merkmale wie die Schwebebahn lassen sich gut mit Reimwörtern versehen. Vielleicht liegt es daran, dass Wuppertal in vielen Liedern - vom Schlager bis zum Rap - besungen und thematisiert wird.

Zum einen sind es Wuppertaler selbst, die ihre Stadt zum Thema machen. Rapper Meelmann zum Beispiel mit seinem Lied "Lebenslang Schwebebahn" (2014), einer Liebeserklärung an die Stadt. Aber auch andere Rapper, wie der aktuell erfolgreiche Wuppertaler Prezident oder das Rap-Duo Kamikaze erwähnen die Stadt in manchen ihrer Liedern, wie in der gemeinsamen Produktion "Leiden oder Langeweile" (2015). Das Duo Grandbrothers, bei dem einer der beiden, Erol Sarp, gebürtiger Wuppertaler ist, erweist der Stadt 2015 auf ihre eigene Art die Ehre. Im Instrumental-Stück "Wuppertal" wird ohne Worte durch den Klang ein Bild der Stadt gemalt.

Interessanter als Musiker, die über ihre eigene Stadt singen, sind jedoch Erwähnungen in den Werken auswärtiger. Die wohl bekannteste ist Gottlieb Wendehals "Polonäse Blankenese" (1981) mit der Zeile "von Blankenese bis hinter Wuppertal". Wieso die Polonäse hinter Wuppertal zu Ende sein soll, bleibt dabei aber ungeklärt.

Im Schlager findet Wuppertal besonders häufig Erwähnung im Zusammenhang mit Liebe. Offenbar ist die Stadt ein guter Ort, um sich, zum Beispiel in der Schwebebahn, näher zu kommen. So singt die Niederländerin Bonny St. Claire 1970 davon, wie im Wuppertaler Wahrzeichen "die Liebe unseres Lebens" anfing. Das Duo Cliff & Rexonah findet zwar im Zug nach Osnabrück 1997 "das ganz große Glück", ein Zug, der aber auf seiner ungewöhnlichen Route - über Offenbach, Bielefeld, Leverkusen - auch Halt in Wuppertal macht, wo die beiden gegenseitig ihre "süßen Muttermale" finden. Der Sänger Max Schenkel hoffte 1924, dass sich das "Mädel" nicht so schüchtern anstellt und mit ihm Schwebebahn fährt: "Weißt du, von Elberfeld bis Barmen möcht' ich dich gar zu gern umarmen. Und wenn's dir gut gefällt, zurück bis Elberfeld." Die Wuppertaler Swing Kabarett Revue hat dieses Lied auch wieder im Programm.

Der US-Bluessänger Cory McDaniel hat, fasziniert von der Geschichte, Tuffis Schwebebahnsprung ein Lied gewidmet: "Elephant's fall in Wuppertal" (2009). 2013 veröffentlichte die französische Band Indochine mit "Wuppertal" eine Hommage an Pina Bausch.

Kritik am Charakter der Stadt hört man bei Gangsterrappern heraus: Farid Bang spricht zum Beispiel in "Schwer ein Mann zu sein" (2010) von jemandem, der "in U-Haft in Wuppertal" sitzt. Im Lied "Urlaub in Deutschland" (2009) des Kabarettisten Rainald Grebe findet sich die Zeile "Ich weiß, ich weiß, Wuppertal sieht aus wie Wladiwostok 1962, wenn man immer nur den Osten mästet, das rächt sich".

(RP)
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