Remscheid Krumme Telefongeschäfte um Kreditkarten

Remscheid · Verbraucherzentrale warnt: Angerufene erhalten nach wenigen Tagen per Post Geldforderungen.

Vor unseriösen Geschäftemachern am Telefon warnt die Leiterin der Remscheider Verbraucherzentrale, Lydia Schwertner. Mehrere Remscheider haben in den vergangenen Tagen dubiose Anrufe erhalten. Dabei geht es meist um angebliche Probleme mit einer bestehenden Kreditkarte oder aber um das Angebot, einen neuen Vertrag abzuschließen.

Obwohl keiner der Betroffenen nach eigener Aussage einem Geschäft am Telefon zugestimmt hat oder den Anrufern Auskunft gegeben hat, erhielten die Remscheider einige Tage nach dem Telefonat per Post eine Nachnahmesendung, für die sie 100 Euro bezahlen sollten. Wer diese Sendung nicht annahm, erhielt kurz darauf Post des Inkasso-Unternehmens Euro Collect mit einer Forderung über 180 Euro für eine nicht bezahlte Rechnung für eine Kreditkarten-Bestellung.

Schwertner rät allen Remscheider, dass sie am Telefon auf keinem Fall einem Angebot zustimmen und auch die schriftlichen Forderungen nicht begleichen sollen. "Das Geld ist dann weg."

Doch damit ist es für die Betroffenen leider noch nicht getan. Schwertner rät weiter, einen Musterbrief an die Firma zu senden, mit dem sich die Verbraucher gegen den angeblichen Vertrag und gegen die damit verbundenen Geldforderungen wehren. Der Brief kann auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW heruntergeladen werden. Hilfe gibt es aber auch in der Beratungsstelle auf der Alleestraße.

Die Rechtslage ist perfide. Zwar ist Telefonwerbung ausdrücklich verboten, darunter fallen auch die beschriebenen Anrufe. Gleichzeitig sind aber Geschäftsabschlüsse am Telefon rechtlich möglich. Indem die Betrüger also behaupten, der Angerufene habe dem Geschäft im Laufe des Telefonats mündlich zugestimmt, zwingen sie den Verbraucher zum Handeln.

(RP)
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