Remscheid Mit den Helden der Kindheit feiern

Remscheid · Super Mario, Harry Potter, Superman, die Tele Tubbies, Pippi Langstrumpf und Sponge Bob – von diesen Figuren wimmelte es am Mittwoch auf den Schulhöfen der Remscheider Gymnasien. Schüler kritisieren restriktive Anweisungen.

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Super Mario, Harry Potter, Superman, die Tele Tubbies, Pippi Langstrumpf und Sponge Bob — von diesen Figuren wimmelte es am Mittwoch auf den Schulhöfen der Remscheider Gymnasien. Schüler kritisieren restriktive Anweisungen.

Am Mittwoch ließen es die Remscheider Abiturienten krachen, allerdings wie ihnen zuvor geheißen ganz moderat. Der Mottotag am Röntgen- und Leibniz-Gymnasium war den Helden der Kindheit gewidmet. In Lennep bevölkerten Super Mario, Superman, die Tele Tubbies, Pippi Langstrumpf und Sponge Bob Pausenhof, Klassenräume und Flure. Mit dem Ghettobluster stimmten sich die Pennäler auf ihre letzten drei Schultage ein, endet doch morgen ihre Schulzeit mit dem Erhalt der Zulassung zu den Abiturprüfungen.

Fantasievoll waren die Kostüme und ausgelassen die Stimmung. "Natürlich hätten wir lieber die ganze Woche gefeiert. Aber wir hatten keine andere Wahl", sagte Karina alias Harry Potters Gefährtin Hermine Granger und viele ihrer Stufenkameraden stimmten ihr zu. Wie berichtet, haben die Remscheider Schulleiter die Feiern in der Abschlusswoche an feste Regeln geknüpft. Alkohol war strengstens verboten und der Unterricht sollte nicht gestört werden.

Anders als viele Vorgängerjahrgänge durfte die aktuelle Stufe Q2 auch nicht seit Wochenbeginn kostümiert in die Schule kommen. Dafür, dass es ohne gewisse Regeln nicht geht, zeigten die RöGy-Abiturienten gerade vor dem Hintergrund, dass Schüler des Radevormwalder Theodor-Heuss-Gymnasiums im vorigen Jahr vor ihrer Schule eine Brandbombe gezündet hatten,Verständnis. Allerdings war im Gespräch mit den Gymnasiasten auch zu spüren, dass sie als Gesprächspartner auf Augenhöhe wahrgenommen werden möchten und restriktive Anweisungen eher den Kessel befeuern als Druck aus ihm zu nehmen.

Man hätte sich mehr Gespräch und weniger Drohung gewünscht. Zu schnell und oft habe die Schulleitung angekündigt, die Feier am letzten Schultag ganz abzublasen, wenn nur irgendetwas zuvor aus dem Ruder laufe. "Die Jahrgänge vor uns haben immer viel gefeiert. Und? Das RöGy steht doch noch", sagten Julia und Nadine übereinstimmend.

Auch die Zensur der Abi-Zeitung ruft bei den Schülern Unmut hervor. Überdies hat die sekündlich vernetzte Generation natürlich längst nach Remscheid geschaut. "Die Abiturienten vom Gertrud-Bäumer-Gymnasium und der EMA kommen seit Tagen verkleidet in die Schule und durften das offiziell auch nicht. Doch wurde dort ein Auge zugedrückt", hieß es auch dem Kreis der RöGys.

Gleichwohl freuen sich die Abiturienten nun erst mal auf den Tag morgen, der im Gammel-Look verbracht werden soll. Und dann auf den Chaos-Tag zum guten Schluss. Was dann geplant ist, halten die RöGyaner unter Verschluss. Doch soll das Programm auf der eigens auf dem Schulhof aufgebauten Bühne den jüngeren Mitschülern schon mal einen Vorgeschmack auf ihren Abschied von der Schulzeit bieten.

(RP)
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