Remscheid Preise für Konzertkarten sollen erneut erhöht werden
Remscheid · Zuschauerrückgang weniger schlimm als erwartet.
Mit der "Nacht der Filmmusik" haben die Bergischen Symphoniker in dieser Saison bisher die meisten Zuhörer erreicht. Das geht aus einer Statistik hervor, die das Teo Otto Theater aufgestellt hat. 479 Besucher hörten die Klassiker der Filmmusik, von Doktor Schiwago bis James Bond. Das Theater fasst 600 Besucher.
Das zweite Philharmonische Konzert mit Werken von Pfitzner, Richard Strauss und Beethoven im September des vorigen Jahres fand bei den Musikfreunden das geringste Interesse. Es kamen 311 Besucher. Trotz dieser Schwankungen geben sich die Veranstalter optimistischer bei der Entwicklung des Zuschauerzuspruchs als noch im November. Eine aktualisierte Hochrechnung nach nunmehr fünf von zehn Philharmonischen Konzerten lässt zwar weiterhin einen Rückgang gegenüber der vorigen Spielzeit erkennen, allerdings nicht in solch starkem Maß, wie dies noch Mitte November zu befürchten war, heißt es. Gegenüber dem vor zwei Monaten prognostizierten Rückgang um bis zu 13,9 Prozent sei nun mit einem Wert von nunmehr 7,6 Prozent zu rechnen. Gegenüber der Vorsaison sei der Zuschauerschwund um 1,7 Prozentpunkte leicht gestiegen. Wenn die Entwicklung so weiter geht, erreichen die Besucherverluste das Niveau der vorletzten Spielzeit. Es betrug damals 7,2 Prozent.
Auf der Einnahmenseite macht sich die Kombination aus Zuschauerrückgang und Anhebung der Preise für Konzertkarten nicht negativ bemerkbar. Im Gegenteil: Das Theater verzeichnet mehr Geld in der Kasse durch den Orchestersoli als in der vorigen Saison. Aus dem Verkauf von Einzelkarten und Abonnements für die gesamte laufende Spielzeit 2016/17 wurden bis zum Stichtag 10. Januar insgesamt 22.769,40 Euro erzielt, rechnet das Theater vor. Dies bedeute gegenüber der Vorsaison (21.593,65 Euro) sogar eine Steigerung um 5,4 Prozent. Dennoch werden nach Schätzung der Verwaltung die prognostizierten Einnahmen durch den Orchestersoli die gewünschte Summe nicht erreichen. Daher soll der Kulturausschuss heute beschließen, die Preise noch einmal zu erhöhen.
Die Preise für ein Konzert sollen künftig zwischen 24 und 36 Euro liegen, für ein Abonnement zwischen 180 Euro und 270 Euro. Im Vergleich zu den Preisen vor zwei Jahren muss der Konzertbesucher zwischen 20 und 28 Prozent Mehrkosten verkraften. In der Saison 2015/16 wurde der "Orchester-Soli" zum ersten Mal eingeführt. Damals haben die Politiker beschlossen, die Preise für Veranstaltungen mit den Bergischen Symphonikern um 20 Prozent zu erhöhen. Kalkuliert wurde mit einer Summe von 90.000 Euro. Doch zusammengekommen sind nur 66.200 Euro. In Remscheid waren es 27.000 Euro statt 36.000 Euro. In Solingen 39.000 Euro statt 54.000 Euro. Das Geld wird gebraucht für die Finanzierung der Orchester GmbH, der Geld fehlt, um eine Insolvenz zu vermeiden.
