Remscheid Skater wünschen sich einen Platz

Remscheid · Marcel Pieper (19) möchte die Skaterszene wiederbeleben und bat den Jugendrat um Hilfe. Vorhandene Anlagen seien runtergekommen.

 Skater hatten auf der Anlage im Lennepe-Bachtal ihren Spaß - wie dieses Foto aus dem Jahr 2008 zeigt. Aber Skater beklagen deren heutigen Zustand.

Skater hatten auf der Anlage im Lennepe-Bachtal ihren Spaß - wie dieses Foto aus dem Jahr 2008 zeigt. Aber Skater beklagen deren heutigen Zustand.

Foto: HN (archiv

Der 19-jährige Marcel Pieper möchte die Remscheider Skaterszene wiederbeleben, benötigt dazu allerdings einen attraktiven Ort, wo sich die Community mit ihren Brettern treffen und sportlich austoben kann. Hilfesuchend hat er sich der angehende Erzieher an den Jugendrat gewandt und hofft nun auf Unterstützung seitens der Stadt.

Im öffentlichen Raum, wo es an Treppen, Geländern und erhöhten Bordsteinen viele Möglichkeiten der Entfaltung gebe, sind sie nicht gern gesehen. "In Remscheid werden Skater nicht geduldet", sagt Marcel Pieper deutlich und bedauert, dass seine Jungs und Mädels so ein schlechtes Image bei der Bevölkerung haben. Zur Sitzung des Jugendrates kam der angehende Erzieher, um den Mitgliedern die Situation der Skater in Remscheid zu schildern, für die Szene zu werben und um Unterstützung zu bitten.

"Skaten kann man nicht nur als Sport begreifen, sondern auch als Kunst." Einige größere Talente hätte es vor einigen Jahren in Remscheid gegeben - sogar von großen US-amerikanischen Skatermarken gesponsert - erzählte er. "Die sind allerdings weggezogen, weil es hier keine Möglichkeiten der Entfaltung gibt." Der einzige noch passable Ort sei die Funbox in Lennep, die sich die Skater allerdings mit weiteren Vereinen teilen müssen und auch schon in die Jahre gekommen sei. Die Freiluftanlagen in Reinshagen und am Lennepe-Bachtal seien zu heruntergekommen oder wenig attraktiv.

"Uns fehlt die Vielfältigkeit in der Stadt. Dadurch werden die Skater in Remscheid auch immer weniger, weichen in andere Städte mit einem besseren Angebot aus." Die Skaeter seien eine Gemeinschaft, die entgegen mancher Vorurteile sehr sozial und hilfsbereit eingestellt sei, versicherte Pieper. Das Problem der Skater ist Michael Ketterer von der städtischen Kinder- und Jugendförderung durchaus bekannt. "Ich kann nachvollziehen, dass die Skater in Remscheid nicht zufrieden sind." Geld für eine neue Anlage habe die Stadt zurzeit nicht, ebenso wenig wie eine geeignete Fläche. "Ich kann euch nichts versprechen, aber ich würde mich dennoch gerne mit euch zusammensetzen und gemeinsam nach Ideen suchen", bot sich Ketterer an. Auch Sozialdezernent Thomas Neuhaus kündigte seine Unterstützung an. Fehlt jetzt nur, dass Pieper die Skater in einer großen Gruppe mobilisieren kann, um, wie Ketterer es empfahl,"mehr Druck ausüben zu können."

(sebu)
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