Remscheid Remscheider hängen an ihrer Brücke

Remscheid · Die Müngstener Brücke ist ein Symbol tiefer Heimatverbundenheit. Mit einer Kunst-Aktion will das Duo "Berg von Ideen" dieses Gefühl in ein digital verfremdetes Foto übertragen. Am 26. Oktober wollen sich hunderte in Müngsten treffen.

26. Oktober - das Datum steht fest, doch wie viele Menschen an dem Sonntag kommen werden, können Lukas Sembera und Bartosz Kistela nicht absehen. Ein paar hundert brauchen sie schon, damit sie ihre Idee umsetzen können. Doch könnten es schnell auch über Tausend werden, die sich in eine Schlange am Haus Müngsten einreihen, wenn ihr Facebook-Aufruf greift, der bisher rund 10 000 Nutzer erreicht hat.

Darin ruft das Duo seine mehr als 1500 Follower auf, an dem Tag die Müngstener Brücke zu besteigen. Allerdings auf eine eher künstlerische Weise. Die Besucher sollen Teil eines Kunstprojektes werden, indem sie sich an dem Tag in selbstgewählten Posen fotografieren lassen. Stehend, sitzend, liegend, kletternd. Sembera und Kistela wollen dann die Fotos der vielen Menschen, die so sehr an ihrer Brücke hängen, mithilfe der Digitaltechnik proportional in ein Gesamtbild der Müngstner Brücke einfügen. Auf diesem künstlerisch gestalteten Foto würde es dann plötzlich wimmeln von bergischen Heimatfreunden, die begeistert das altehrwürdige Brückengerüst erklimmen und es liebevoll in Besitz nehmen.

Mit diesem neuerlichen Projekt macht "Berg von Ideen" seinem Namen alle Ehre. Das Kunstprojekt, hinter dem die beiden Remscheider Grafikdesigner Bartoz und Sembera stehen, hatte bereits in den vergangenen Monaten in sozialen Netzen aber auch in einer ersten Ausstellung in einem Remscheider Bowlingcenter für Aufmerksamkeit gesorgt. In ihren digital retouchierten Fotos erschaffen die beiden Künstler bergische Fantasiewelten und verblüffen ihr Publikum immer wieder aufs Neue - etwa indem sie teilweise täuschend echt am Remscheider Hauptbahnhof eine Achterbahnaustellen oder eine aus dem Wuppertaler Zoo entlaufene Elefantenherde durch Solingens Straßen stampfen lassen.

Der nächste Streich am 26. Oktober soll übrigens auch bei schlechtem wetter gelingen. Das Haus Müngsten unterstützt die Kunstaktion und stellt den beiden Akteuren an dem Tag einen Loftraum mit weiße Wänden als Fotostudio für die Ganzkörperfotos zur Verfügung. "Es soll so realsitisch wie möglich werden", verspricht Sembera. Das fertige Brückenfoto mit Heimatfreunden wollen die beiden über Facebook ins Netz stellen, auch großformatige Fotos zu Verkauf sind vorgesehen. Die ganze Brücke passe nicht auf ein Bild, vielmehr sollen einzelne Abschnitte aufgenommen werden. Wo er steht, hängt, klettert oder sitzt, kann dann jeder Beteiligte auch ohne Lupe ausmachen und sich so als Brückenfreund verewigen. Das Projekt soll möglichst am 14. Dezember abgeschlossen sein. Denn dann sollen nach langer Bauzeit erstmals wieder Personenzüge über die sanierte Brückenstrecke rollen.

(RP)
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