Rollhockey Fünfjährige Leidenszeit ist vorüber

Remscheid · Rollhockey-Bundesliga: IGR Remscheid gewinnt zum ersten Mal seit 2009 wieder ein Derby gegen den RSC Cronenberg.

 RSC-Torhüter Sebastian Wilk (links) hatte in Hackenberg mehr zu tun, als ihm lieb war: Hier prüft ihn IGR-Youngster Fabian Selbach, der das Duell bereits nach sechs Minuten einmal für sich entscheiden konnte.

RSC-Torhüter Sebastian Wilk (links) hatte in Hackenberg mehr zu tun, als ihm lieb war: Hier prüft ihn IGR-Youngster Fabian Selbach, der das Duell bereits nach sechs Minuten einmal für sich entscheiden konnte.

Foto: Hertgen

Fünf Jahre hat es gedauert, am Samstag war es endlich soweit: Bundesligist IGR Remscheid feierte in der mit 400 Zuschauern voll besetzten Halle Hackenberg einen 3:2 (2:1)-Derbysieg über den Erzrivalen RSC Cronenberg. Nach dem Schlusspfiff folgte grenzenloser Jubel: Erst flogen Handschuhe in die Luft, dann Trikots und Schläger. IGR-Youngster Max Richter verfehlte dabei nur knapp RSC-Akteur Jan Kutscha, der sich mit einer Rangelei aus Remscheid verabschiedete. Zur falschen Zeit am falschen Ort war auch IGR-Kapitän Yannick Peinke: Torhüter Matthias Mattusch erwischte ihn mit seinem Schläger-Wurf am linken Auge.

"Tut gar nicht weh", meinte Peinke freudestrahlend, für den es nicht der erste Sieg im Derby war: 2009 gewann er mit den Remscheidern im Play-off-Viertelfinale mit 7:6 gegen Cronenberg und erzielte zwei Treffer. Für die meisten IGR-Akteure war es dagegen der erste Erfolg gegen den Nachbarn: "Ein tolles Gefühl", meinte Keeper Moritz Kreidewolf, der 2011 als 16-Jähriger sein Bundesliga-Debüt in Cronenberg gab und das 3:2 mit zahlreichen Glanzparaden festhielt. Sein persönlicher Höhepunkt: der parierte "Direkte" gegen Jordi Molet (12.). "Er ist Trainer des deutschen U 20-Nationalteams und hat mich nun hoffentlich auf dem Zettel", so Kreidewolf augenzwinkernd.

Einem anderen Keeper war nicht zum Scherzen aufgelegt. Für RSC-Torhüter Sebastian Wilk, der im Sommer 2009 von Remscheid nach Wuppertal wechselte, war es die erste Derbypleite mit Cronenberg. "Momentan ist der Wurm drin", sagte Wilk nach der fünften Schlappe aus den letzten sechs Spielen. Der IGR, die sich durch den Erfolg Platz drei sicherte und dadurch im Play-off-Viertelfinale auf den SC Bison Calenberg trifft, traut er sogar den Titel zu. "Die Liga ist ausgeglichen, alles ist möglich", glaubt der Torwart, der darüber nachdenkt, seine Karriere nach der Saison zu beenden, aber auch sagt: "Mit einer Derby-Pleite kann ich nicht aufhören."

IGR-Trainer Andreas Reinert war derweil besonders stolz: "Für mich war es der erste Sieg im vierten Aufeinandertreffen. Wir hatten jedoch Glück, dass wir für unseren Chancenwucher nicht bestraft worden sind." Die IGR führte durch Tore von Fabian (6.) und Robin Selbach (8.), kassierte aber den Anschluss durch einen Penalty von Kutscha (18.). Chancen, die Partie vorzeitig zu entscheiden, boten sich reichlich: Fabian Selbach (20., 33.), Marcel Wiegershaus (35.) und Yannick Peinke (36.) trafen jedoch nur das Gebälk, ehe Luis Hages das 3:1 gelang (39.). Zwar erzielte RSC-Routinier Jens Behrendt noch den zweiten Cronenberger Treffer (43.), doch den Ausgleich verhinderte die Latte (49.), so dass IGR-Vorstandsmitglied Marc Ronge mit dem Schlusspfiff ein vier Meter langes Plakat entrollte. "Derbysieger! Danke!"

(RP)
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