Rollhockey Leistung nicht belohnt: Pokal-Aus der IGR

Remscheid · Rollhockey-Bundesligist aus Remscheid unterliegt nach guter Vorstellung beim TuS Düsseldorf-Nord unglücklich mit 1:2. Chancenverwertung und Cleverness geben den Ausschlag.

Trost? Den wollte keiner. Lieber schon ein Loch, in dem man flugs abtauchen kann. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Alleine sein mit sich und dem Gram über eine verpasste Chance. Dabei hatte sich die IGR Remscheid nach dem 1:2 (1:1) im Achtelfinale des DRIV-Pokals beim TuS Düsseldorf-Nord und dem damit verbundenen Ausscheiden eher Lob für einen über weite Strecken couragierten Auftritt und eine Top-Einstellung verdient. "Aber dafür können wir uns leider nichts kaufen", knurrte der bärenstarke Keeper Moritz Kreidewolf nach der Schlusssirene.

In der Halle in Unterrath begann die IGR ohne die verletzten Yannick Peinke, Yannik Lukassen und Lukas Kuhn (der nun womöglich doch wegen eines Leistenbruchs operiert werden muss) wie die Feuerwehr. Aggressiv, spiel- und laufstark wurde der TuS unter Druck gesetzt. Das zahlte sich aus: Mit dem Uralt-Bauerntrick und der freundlichen Unterstützung eines Düsseldorfer Rollschuhs traf Luis Hages bereits nach zwei Minuten zur Führung.

Das beflügelte die IGR zusätzlich, die danach aber einmal mehr ihr großes Manko in dieser Saison offenbarte: Egal wie groß die Chancen auch sein mochten, die sich im Anschluss boten - die schwarze Hartgummikugel wollte einfach nicht mehr ins Tor und wurde von TuS-Keeper Jan Kutscha fortan geradezu magnetisch angezogen. "Wenn wir da nachgelegt hätten . . .", orakelte Max Richter später bedeutungsvoll. Der Satz hätte zurecht enden müssen mit: ". . . dann weiß ich nicht, ob Düsseldorf noch mal zurückgekommen wäre."

So aber kam der TuS wieder ins Spiel. Der gerade von einer Magen-Darm-Erkrankung genesene Robin Selbach sah nach einem Foul an Tobias Paczia berechtigt "Blau", dessen Bruder Andreas Paczia nutzte in Überzahl wenig später einen Konter zum Ausgleich (22.). Da offenbarte sich das zweite IGR-Manko - die fehlende Cleverness.

Die sollte sich auch in Hälfte zwei nachteilig bemerkbar machen. Der erst seit dem Vortag fieberfreie Moritz Kreidewolf kam zwar immer mehr auf Betriebstemperatur und hielt zunächst das Unentschieden fest, ehe er sich sieben Minuten vor dem Ende gegen Tarek Abdalla doch geschlagen geben musste. In der Folgezeit brachte es die nun auch kräftemäßig abbauende IGR nicht fertig, die Abwehr des TuS zu knacken - oder wenigstens das zehnte Teamfoul der Gastgeber zu provozieren.

Trotzdem besaß der Gast die große Chance, sich in die Verlängerung zu retten: Fünf Sekunden vor Schluss - Kreidewolf war längt zugunsten eines fünften Feldspielers vom Feld gegangen - verhängten die Unparteiischen wegen eines Foulspiels einen Penalty zugunsten der IGR. Während der Rest des Teams lieber wegrollte, übernahm Luis Hages die Verantwortung, scheiterte aber (auch im Nachschuss) an Jan Kutscha. Dann begann im IGR-Lager die Suche nach dem Loch . . .

(RP)
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