Remscheid Turm soll Lust auf die Altstadt machen
Remscheid · Der Blick vom 22 Meter hohen Aussichtsturm soll auswärtige Besucher des DOC neugierig machen auf einen Besuch im historischen Stadtkern, sagt Stadtplanerin Sigrid Burkhart. Klaus Kreutzer vom Lenneper Verkehrsverein ist skeptisch.
Er ist die auf den ersten Blick auffälligste Änderung im neuen DOC-Entwurf: Ein 22 Meter hoher Aussichtssturm soll am Eingang zum Outlet-Center in Lennep errichtet werden. Zwei Funktionen soll dieser Turm erfüllen, erklärte Stadtplanerin Sigrid Burkhart gestern im BM-Gespräch. Einerseits soll er einen Ersatz darstellen für die wegfallende Blickbeziehung auf den Turm der Evangelischen Stadtkirche am Markt aus Richtung der Rader Straße. Dieser Blick wird von der Brücke zerschnitten, die zwischen dem Parkhaus auf dem Kirmesplatz und dem DOC gebaut wird.
Zum anderen erhoffen sich die Planer, dass die DOC-Besucher durch einen Blick vom Turm "neugierig gemacht werden" auf einen Besuch in der Altstadt, sagt Sigrid Burkhart. Der Blick auf den historischen Stadtkern soll "Lust und Laune machen", nach dem Besuch im Shopping-Dorf noch Zeit in Lennep zu verbringen. "Wir würden ein attraktives Highlight im Center schaffen, dass sicher bei den Kunden aus der Region aber auch bei den internationalen Touristen positiv angenommen wird", sagt Henning Balzer, Development Director Deutschland für McArthurGlen.
Burkhart weist auch auf die geplanten Veränderungen bei der Gestaltung des eigentlichen Einkaufsdorfes hin. Dies sähe völlig anders aus "als das was wir aus anderen DOCs kennen". Es werde Wert auf eine qualitativ hochwertige Anmutung gelegt. Burkhart ist gespannt, wie die neuen Entwürfe beim Bürger ankommen. Eine Möglichkeit darüber zu diskutieren, seien die von der Stadt geplanten monatlichen Infoveranstaltungen im "Baubüro Lennep".
Bei Klaus Kreutzer, Lenneper Geschäftsmann und Vorsitzender des Verkehrs- und Fördervereins, weckt die Skizze des Aussichtsturms spontane Erinnerungen an den ganz in der Nähe stehenden Übungsturm der Freiwilligen Feuerwehr Lennep. "Auch mit der Höhe von rund 20 Metern kommt das hin", sagt Kreutzer. Eventuell werde der denkmalgeschützte Turm ja verlegt.
Kreutzer nennt den Turm "einen tollen Marketing-Gag", kann aber die zweite ihm zugedachte Funktion nicht erkennen. Ein Ersatz für die wegfallende Blickbeziehung könne der Turm nicht sein. Bisher könne die Kirche jeder Autofahrer sehen, der aus Richtung der Rader Straße nach Lennep komme. Künftig müsse man dazu aus "dem Auto aussteigen und auf den Turm klettern".