Remscheid Verkehrslage an der Sedanstraße: "Plauderer" machen Druck

Remscheid · Bei der ersten "Hohenhagener Plauderei" des Jahres waren am Mittwochabend, vermutlich den chaotischen Witterungsbedingungen geschuldet, nur 20 Besucher gekommen. Das Hauptthema des Abends hatte es aber in sich: Es ging um die Verkehrssituation rund um die Walther-Hartmann-Grundschule an der Sedanstraße. Die ohnehin schon gespannte Lage dürfte sich in absehbarer Zeit eher noch verschärfen, wird die Stadt doch eine Kita mit 80 Plätzen auf das Grundstück gegenüber bauen. "Wir sind absolut nicht gegen die Kita", betonte der Fördervereins-Vorsitzende Manfred Lanzrath: "Was aber kritisch zu sehen ist, ist die Verkehrssituation."

Da die Straße wegen der Parkplätze nur einspurig zu befahren sei, würden die rund 80 zusätzlichen Autos, in denen die Eltern jeden Morgen ihre Kinder zur Kita bringen werden, nur Chaos produzieren, sagte Lanzrath: "Es ist ja jetzt schon katastrophal. Die Anwohner müssen mindestens eine Viertelstunde eher losfahren, damit sie pünktlich bei der Arbeit erscheinen können."

Die angedachte Lösung, die von der Stadt vorgeschlagen und favorisiert werde, sei ein Wendehammer. "Das ist aber unserer Meinung nach nicht praktikabel", sagte Eberhard Schulze, im Förderverein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er ergänzte: "Das ist nur eines: billig." Dabei wolle man sich in keine politische Richtung äußern, das Wohl und die Sicherheit der Kinder stünden an vorderster Stelle.

Daher habe man sich intensive Gedanken gemacht und sei zu einem Lösungsvorschlag gekommen, der nun bei der Hohenhagener Plauderei im Gemeinde- und Stadtteilzentrum Esche präsentiert wurde. "Das Zauberwort heißt Ringstraße", sagte Lanzrath. Nach dem Plan des Fördervereins solle die Sedanstraße zu einer Einbahnstraße umgewandelt werden, die am hinteren Rand des Kita-Geländes entlang zur Wörthstraße führen, über die man dann wieder nach vorne zur Spichernstraße gelange.

"Das ist eine Idee, die noch nicht auf technische Durchführbarkeit überprüft wurde", betonte Lanzrath. Auch über die Kosten habe man sich im Förderverein keine Gedanken gemacht. Dass diese höher als bei einem Wendehammer seien, sei zwar klar, sagte Lanzrath: "Aber unserer Meinung nach ist das die ideale Lösung." Für den Förderverein der Walther-Hartmann-Grundschule war Karsten Neldner gekommen: "Wir sind ja auch unmittelbar betroffen. Die Verkehrssituation ist jetzt schon schwierig", sagte Neldner.

Der Bezirksbeamte Uwe Wargers bestätigte das: "Im Prinzip ist Begegnungsverkehr auf der Sedanstraße gar nicht möglich", sagte der Polizeibeamte. Es sei zwar von der Schulleitung gewünscht, dass die Eltern ihre Kinder am Anfang der Sedanstraße aussteigen ließen, sagte Neldner und ergänzte: "Das funktioniert auch recht gut, die meisten Eltern akzeptieren das. Bei den zwei- bis dreijährigen Kita-Kindern ist das aber nicht möglich, da werden die Eltern auf jeden Fall bis vor die Tür fahren."

Der Plan werde nun im nächsten Schritt der Bezirksvertretung vorgelegt: "Was die dann daraus machen, ob das Ganze überhaupt umsetzbar ist - das werden wir dann sehen", sagte Lanzrath. Zuvor werde Lanzrath zusammen mit seinem Vorstandskollegen Berthold Bovermann den Plan in der kommenden Woche jedoch noch mit Bezirksbürgermeister Stefan Grote besprechen.

(RP)
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