Remscheid Wo der Funke überspringt

Remscheid · Bei der Stadtführung durch Lennep gibt es immer wieder Neues zu entdecken.

 Stadtführerin Christine Otto (2.v.l.) erzählt den Besuchern der Stadtführung nette Details über die historische Altstadt.

Stadtführerin Christine Otto (2.v.l.) erzählt den Besuchern der Stadtführung nette Details über die historische Altstadt.

Foto: Jürgen Moll

Lennep bietet mit seinen Altstadtgassen eine tolle Kulisse für viele Veranstaltungen - auch für Hochzeiten. Bei einer Stadtführung verriet Christine Otto von der Interessengemeinschaft Remscheider Stadtführer nicht nur Details über Häuser und Straßen der Altstadt.

Denn das Thema Hochzeit kam bei den verschiedenen Stationen immer wieder ins Spiel: Heiraten im Deutschen Röntgenmuseum, feiern in der Klosterkirche und die Beleuchtung am Zwiebelturm der Stadtkirche könnte ein Paar ebenfalls für seinen großen Tag buchen.

Es waren Anspielungen mit einem Augenzwinkern, die die gebürtige Lenneperin und Kunsthistorikern gab. "Der Funke springt in Lennep nicht nur bei der Liebe ganz schnell über, sondern auch beim Feuer", sagte Otto in Bezug auf die zwei großen Brände der Tuchstadt, die durch die spezielle, enge Bauweise der Häuser begünstigt wurden. Der letzte große Brand 1746 entstand im Kraspütt, während fast die ganze Stadtgemeinschaft eine Doppelhochzeit feierte.

Nur noch sieben von 400 Häusern standen danach. Über 300 wurden auf den Grundmauern wiederaufgebaut und prägen bis heute das Stadtbild. Nur wer einen genauen Blick hinwirft, erkennt, dass rund um die Klosterkirche auf dem ehemaligen Gelände der Minoriten Mönche neuere Gebäude stehen. Nachdem nämlich eine Firma im 19. Jahrhundert auf dem Grundstück ansässig war und nach dem Konkurs in den 1970er Jahren abgerissen wurde, erbaute man historisch anmutende neue Häuser. Ob Altbau oder historisch getreu neuerrichtet: "Man wohnt gerne in der Altstadt", merkte Otto an.

Neben einer kurzen Besichtigung der Stadtkirche führte die rund einstündige Tour vom Röntgenmuseum und Klosterkirche über die "Kö von Lennep" (Pflasterung entlang der Geschäfte) zum Rotationstheater und Rotationscafé unter die "Seufzerbrücke Lenneps" im Kraspütt am Café Grah vorbei zum Alter Markt.

"Das wirkt alles so gemütlich und ruhig hier. Man kann einfach stehen bleiben und hat das Gefühl, man spürt Geschichte", sagte Teilnehmerin Sabine Thomczyk. Die Essenerin ist historisch interessiert und der Liebe wegen auch immer wieder in Remscheid. "Ein Traum", schwärmte sie über das Innere der Stadtkirche.

"Es gibt immer wieder Details, die man noch nicht kennt", sagte ihr Lebensgefährte Claus Becker, dem zuvor noch nie die alte Bestuhlung mit Verzierungen und altem Stadtwappen aufgefallen war, die den letzten Brand unbeschadet überstanden hatte.

(lupui)
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