Remscheid Zeuge für Überfall auf Boxtrainer ist unauffindbar

Remscheid · Der Prozess gegen einen 40-jährigen Kosovo-Albaner schleppt sich dahin. Der Mann ist angeklagt, einen 44-jährigen türkischen Boxtrainer im November 2013 mit mehreren Männern zusammengeschlagen und dabei schwer verletzt zu haben. Sein Opfer soll den 13-jährigen Sohn des Angeklagten in Bosnien während einer Reise geschlagen haben. Der Angeklagte bestreitet den Tatvorwurf. Er glaubt, dass der Geschädigte das Opfer eines Racheaktes von Italienern wurde, weil er von ihnen in Italien in der Vergangenheit Schutzgeld erpresst haben soll.

Ferner brachte der Angeklagte über seine Verteidigung einen Augenzeugen des Überfalls auf den Boxtrainer ins Spiel. Dieser Entlastungszeuge der Verteidigung befände sich im Kosovo. Das Gericht hatte die deutsche Botschaft im Kosovo um Hilfe gebeten. Sie konnte nicht helfen. Der Zeuge sei unauffindbar. Im Verhandlungstag am Dienstag stellte die Verteidigung einen Antrag, das Gericht möge ein offizielles Rechtshilfeersuchen an die Regierung im Kosovo stellen. Es sei nämlich nicht auszuschließen, dass es den gesuchten Zeugen tatsächlich gebe. Er könnte allerdings zwischenzeitlich seinen Namen geändert haben. Das sei offenbar im Kosovo kein großes Problem, müsste allerdings dokumentiert werden. Diese Dokumentation könnte die Regierung des Kosovos zur Verfügung stellen, um die jetzige Identität des Zeugen zu bestimmen. Das Gericht will über diesen Antrag der Verteidigung entscheiden.

(begei)
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